Wie helfe ich meinem Kind, Wutanfälle zu meistern?
Wenn Ihr Kind unerbitterlich tobt, schreit oder wegläuft, erleidet es womöglich einen Wutanfall. Welche Gründe es gibt und was hilft, lesen Sie hier.
Wutanfälle bei Kindern sind für Eltern eine echte Herausforderung. Ob Schreie, Aggression oder Flucht:
Solche Ausbrüche sind oft ein Zeichen dafür, dass die Kleinen von starken Gefühlen überwältigt werden. Bei jüngeren Kindern treten Wutanfälle auf, wenn sie mit intensiven Emotionen konfrontiert werden.
Bei älteren Kindern sind sie ein Anzeichen dafür, dass sie noch keine Methoden zur Verarbeitung solcher intensiven Gefühle erlernt haben.
Wie sehen Wutausbrüche aus?
Wutanfälle treten in vielfältigen Formen auf: Ärger, Frustration, chaotisches Verhalten und laute «Gefühlsexplosionen» sind keine Seltenheit.
In vielen Fällen verlieren Kinder die Kontrolle. Möglicherweise erleben Sie Schreianfälle, erstarrte Gliedmassen, einen gewölbten Rücken oder dass das Kind wegläuft.
In einigen Fällen halten Kinder während eines Wutanfalls den Atem an. Vielleicht brechen sie Dinge ab oder verletzen sich selbst oder andere Personen.
Warum kommt es zu Wutanfällen bei Kindern?
Wutausbrüche sind besonders häufig bei Kindern im Alter von ein bis drei Jahren zu beobachten. Dies liegt daran, dass junge Kinder sich noch in einem frühen Stadium ihrer sozial-emotionalen und sprachlichen Entwicklung befinden.
Ob aufgrund von Hunger, Müdigkeit oder Angst: Sie schaffen es nicht immer, ihre Bedürfnisse und Gefühle zu kommunizieren, was für den Nachwuchs frustrierend ist und Hilflosigkeit auslöst.
Falls Ihr älteres Kind Wutanfälle bekommt, hat es möglicherweise keinen sicheren Weg gefunden, um mit Enttäuschungen und schwierigen Gefühlen umzugehen.
Wie man Wutanfälle reduziert
Sie verringern die Wahrscheinlichkeit von Wutausbrüchen, indem Sie mit Ihren Kindern über ihre Gefühle sprechen. Denn Erwachsene fungieren als Vorbild und Stütze.
Wenn ein Wutanfall auftritt, sollten Sie die Gefühle Ihres Kindes anerkennen und Strategien zur Bewältigung dieser Emotionen erarbeiten. Es ist vor allem wichtig, die Auslöser für die Anfälle zu identifizieren und Ihrem Kind zu helfen, diese zu verstehen.
Warten Sie auf einen ruhigen Moment, um mit Ihrem Kind darüber zu sprechen. Wenn es sich beruhigt hat, ist es eher in der Lage, klare Gedanken zu fassen und ihren Worten zu folgen.
Umgang mit dem Ausbruch: Was tun bei einem Anfall?
Trotz aller Bemühungen lassen sich manche Ausraster einfach nicht verhindern. Wie man in solch einer Situation reagiert, hängt vom Alter des betroffenen Sprösslings ab.
Bei Kleinkindern bleiben Sie am besten in der Nähe und versichern dem Nachwuchs Ihre Unterstützung, während es seinen Ärger ausdrückt. Für ältere Kinder gilt:
Identifizieren Sie die Emotion, benennen Sie sie, machen Sie gemeinsam eine Pause und unterstützen Sie Ihr Kind bei der Beruhigung. Strafen und Verbote helfen jedoch oft weniger, weshalb Sie diese besser vermeiden.
Die eigene Reaktion zählt
Wenn es Ihnen gelingt, während eines Wutanfalls Ihres Kindes ruhig zu bleiben, hat Ihr Kind die Möglichkeit, es Ihnen nachzuahmen. Hier sind einige Tipps zum Umgang mit den eigenen Gefühlen:
Haben Sie einen klaren Plan dafür, wie Sie auf einen Wutanfall reagieren werden. Akzeptieren Sie, dass es Zeit braucht, um Veränderungen herbeizuführen.
Bewahren Sie Ihren Humor. Aber lachen Sie nicht über den Wutanfall – das könnte Ihr Kind noch mehr aufregen oder ihm ungewollt Aufmerksamkeit schenken.