Wie Sie mit respektlosen Jugendlichen umgehen
Wenn Jugendliche Grenzen überschreiten und ihre Mitmenschen beschimpfen, fühlen Eltern sich häufig überfordert. Tipps für den Umgang mit respektlosen Teens.
Gerade während der Teenagerzeit durchleben Kinder eine intensive Phase der Entwicklung, die nicht immer einfach ist. Ihr Verhältnis zu Erwachsenen verändert sich stark – manchmal zum Leidwesen aller Beteiligten.
Wenn Respekt zum Fremdwort wird
Grenzüberschreitungen, Beschimpfungen und fehlender Respekt seitens der Jugendlichen schmerzen und überfordern viele Eltern. Um die Teenagerzeit zu meistern, sind deshalb Geduld und die Stärkung des Vertrauensverhältnisses zu den Kindern gefragt.
Es ist wichtig, Zeichen des Ungehorsams nicht persönlich zu nehmen und ruhig auf diese herausfordernden Situationen zu reagieren. Konflikte zwischen Jugendlichen und ihren Eltern sind normal und sogar gesund.
In einem geschützten Rahmen (im eigenen Zuhause) sollten Konflikte deshalb ruhig ausgetragen und gemeinsam gelöst werden. Trotzdem sollte respektloses Verhalten keinesfalls toleriert werden, damit Kinder lernen, einen konstruktiven Umgang mit ihren Emotionen zu finden.
Was tun, wenn Teenager Grenzen überschreiten?
Bleiben Sie ruhig, aber seien Sie konsequent, wenn Sie von Ihrem Teenager beschimpft werden. Wenn Sie ständig die Fassung verlieren, verschlimmert dies häufig die Situation.
In Ihrer Rolle als Elternteil ist es Ihre Verantwortung, auf Grenzüberschreitungen aufmerksam zu machen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Jugendliche ihre autonome Seite ausleben und sich verteidigen dürfen, sodass Sie sich auf Augenhöhe begegnen.
Wichtig ist deshalb, zwischen «normalen Diskussionen» und reinen Beschimpfungen zu unterscheiden. Zudem sollten Sie zwar Respekt einfordern und vorleben, die Emotionen Ihres Teenagers aber nicht für nichtig erklären.
Wie Sie den Sturm beruhigen
Akzeptieren Sie zunächst alle Gefühle Ihres Kindes und helfen Sie ihm dabei, mit seinen Emotionen umzugehen. Auch sollten klare Regeln und Grenzen festgelegt werden – am besten unter Einbeziehung des Teenagers selbst.
So ist es möglich, grössere Konflikte und Missverständnisse bereits im Vorfeld zu vermeiden. Es ist auch wichtig zu erkennen, dass nicht jeder Kampf ausgefochten werden muss.
Denn manchmal sind Provokationen ein Versuch, aufgestaute Emotionen loszuwerden. Für Eltern ist es wichtig, solche Situationen aushalten zu können, ohne immer auf jede Provokation einzugehen.
Verbindung statt Bestrafung
Strafen mögen kurzfristige Erfolge zeigen. Langfristig graben sie jedoch nur eine tiefere Kluft zwischen Ihnen und Ihrem Kind.
Stattdessen sollten natürliche Konsequenzen eingeführt oder einfach zugelassen werden. Eine präventive Herangehensweise könnte darin bestehen, eine positive Beziehung zu Ihrem Teenager aufzubauen und positives Verhalten zu verstärken.
Zeigen Sie Interesse an seinen Hobbys und Aktivitäten, denn das schafft Nähe. Seien Sie zudem bereit, Ihrem Jugendlichen die Freiräume zu lassen, die er jetzt so dringend braucht.
