Teenager im Griff: Wie Eltern ohne Druck die Kontrolle behalten
Beim Erwachsenwerden müssen Jugendliche sich von ihren Eltern entfernen, während sie gleichzeitig in Verbindung bleiben sollten. Wie das gelingen kann.
Oft geht man davon aus, dass Teenager und junge Erwachsene, die ihren Eltern nahestehen, weniger unabhängig im Leben sind. Das stimmt aber nicht.
Tatsächlich fühlen sich junge Erwachsene freier, Entscheidungen zu treffen, wenn sie ehrlich mit ihren Eltern umgehen können. Auch empfinden sie dann häufig keinen Drang zur Rebellion bezüglich elterlicher Erwartungen.
Auf dem Weg zur Selbständigkeit
Als Eltern gilt es, die emotionalen Bedürfnisse der Kinder in jeder Entwicklungsphase zu erfüllen und sie auf kommende Anforderungen vorzubereiten. Im Teenageralter kommt alles, was man richtig oder falsch gemacht hat, zum Vorschein.
Natürlicherweise werden Kinder in den Teenagerjahren immer unabhängiger. Entscheidend für diese Jahre ist, dass die Eltern weiterhin der moralische Kompass ihres Nachwuchses bleiben.
Die Rolle der Familie
Teenager fangen irgendwann an, mit intimen Beziehungen ausserhalb der Familie zu experimentieren. Damit das erfolgreich gelingt, sind sie auf die stabilen Beziehungen innerhalb ihrer Familie angewiesen.
Kinder brauchen das Gefühl, sich emotional auf die Eltern verlassen zu können. Solange, bis sie emotional bereit sind, sich selbst zu versorgen.
Wie man die Verbindung zum Teenager hält
Wie kann man also mit dem Teenager in Verbindung bleiben? Denn der starke Wunsch nach Unabhängigkeit bedeutet für Jugendliche oft, dass sie keine Verbindung mehr zu den Eltern haben möchten.
Wichtig ist, Teenager ihre eigenen Entscheidungen treffen und sie selbst sein zu lassen. Es geht nicht darum, sie so zu formen, wie man es selbst möchte – nur so werden sie altersgerecht unabhängig.
Türöffner für Gespräche
Hören Sie hin, seien Sie empathisch, halten Sie sich mit Ratschlägen zurück – egal, wie gut Ihr Rat sein mag.
Jedes Mal, wenn Sie einen geben, senden Sie Ihrem Sprössling das Signal, dass er seine Probleme nicht allein lösen kann.
Plausch beim Mitternachtssnack
Oft erreicht man sein Kind nun anders als in dessen jungen Jahren. Viele Jugendliche sind beispielsweise spät in der Nacht bei einem Snack besonders zugänglich für Gespräche.
Es lohnt sich, vorab ein Nickerchen einzulegen oder sogar den Wecker auf 1 Uhr morgens zu stellen. Denn überraschenderweise öffnen sich viele Teenager in den frühen Morgenstunden viel mehr als sonst.
Die Beziehung pflegen
Kümmern Sie sich um die Beziehungen innerhalb Ihrer Familie, indem Sie täglich etwas Zeit miteinander verbringen.
Ob es fünf Minuten vor dem Schlafengehen sind oder das gemeinsame Abwaschen nach dem Abendessen: Stellen Sie sicher, dass Sie jeden Tag eine Verbindung zu Ihrem Teenager haben.