Konflikte mit Teenagern verstehen und lösen
Der Umgang zwischen Eltern und Jugendlichen ist oft konfliktgeladen. Was Teenies fühlen, wie sich Probleme lösen lassen und was die Eltern-Kind-Bindung stärkt.
Die Tür öffnet sich, herein kommt der Jugendliche und die Atmosphäre im Raum verändert sich schlagartig. Entweder gibt es den «schnellen Abgang», bei dem das Kind jeglichen Augenkontakt meidet und schnell in sein Zimmer flüchtet.
Oder es kommt die theatralisch schlurfende Ankunft mit lauten Seufzern und finsteren Blicken. Kommt Ihnen das bekannt vor?
Der Umgang mit einem Teenie kann manchmal ganz schön frustrierend sein. Oft ist der Alltag mit einem Heranwachsenden wie russisches Roulette – man weiss nie genau, ob er gleich explodiert oder doch völlig cool bleibt.
Die Abnabelung – ein natürlicher Prozess
Die Pubertät ist eine komplizierte und doch äusserst wichtige Phase. Bereits mit dem Beginn der Autonomiephase im Kleinkindalter fangen Kinder an, sich von ihren Eltern abzukoppeln.
Dieser Prozess hat seinen Höhepunkt in der Pubertät. Keine Kind mehr und doch noch kein Erwachsener – das ist für viele Teenies genauso frustrierend wie für ihre Eltern.
Für viele Dinge sind sie schon zu gross, aber für mindenstens genauso viele noch zu jung. Das sorgt schnell für Gefühle wie Wut und Ohnmacht.
Reise in die Vergangenheit – zeigen Sie Verständnis
Sicherlich erinnern Sie sich noch ganz genau daran, wie es sich angefühlt hat, als Sie ein Teenager waren: als Sie mit den Freunden zum Konzert wollten, aber nicht durften.
Oder wenn Ihre Eltern mal wieder an Ihrer Kleidung herumnörgelten. Und als Ihre Eltern das Treffen mit Ihrem besten Freund untersagten, weil er der «falsche Umgang» für Sie war.
Genau dieselben Emotionen erlebt Ihr Teenager heute. Zeigen Sie bei der Erziehung Ihres Teenagers Verständnis für seine Gefühlswelt und sein Verhalten.
So hantieren Sie Konklikte mit Ihrem Teenie
Zwischen vielen Eltern und ihren Teenies knallt es regelmässig. Bleiben Sie gelassen und hören Sie zu, was Ihnen Ihr Teenager zu sagen hat.
Stellen Sie respektvolle Gegenfragen und spiegeln Sie die Gefühle Ihres Teenies wider (z.B. «Ich sehe, du fühlst dich machtlos.»).
Äussern Sie auch Ihre Gefühle oder Bedenken mittels «Ich-Botschaften». Finden Sie einen Kompromiss oder erklären Sie Ihren Entschluss.
Wie Sie die Bindung zu Ihrem Teenager stärken
Nicht immer sind Jungendliche auf Konfrontation aus. Mindestens genauso oft ziehen sie sich einfach zurück.
Für Eltern kann es dann schwierig sein, den Kontakt zu ihrem Kind zu halten. Damit die Verbindung zu Ihrem Kind nicht abbricht, können Sie Ihre Beziehung immer wieder mit positiven Impulsen stärken.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem gemeinsamen Hobby oder einem Mutter-Tochter-Urlaub? Vielleicht machen Sie auch einen gemeinsamen Pizza-Abend, bei dem die ganze Familie vor dem TV zockt.
Tipp: Auch, wenn sie sich oft schon erwachsen fühlen, wünschen sich viele Teenies auch körperliche Zuneigung von ihren Eltern. Eine Umarmung sagt manchal mehr als tausend Worte.