«Sadfishing» – Die dunkle Seite der sozialen Medien

Paula Lupo
Paula Lupo

Am 20.03.2024 - 06:10

Die meisten Kinder haben bereits sehr jung ein Smartphone und dadurch Zugang auf soziale Medien. Doch das birgt Gefahren – der Umgang ist nicht einfach.

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Es gibt Jugendliche, die auf Social Media über ihre Gefühle posten, doch nicht alle meinen es ernst. Das herauszufinden ist nicht einfach. - Unsplash

Die sozialen Medien sind ein zweischneidiges Schwert, vor allem für Jugendliche. Einerseits sind sie eine Plattform zur Selbstentfaltung und Kommunikation, andererseits bergen sie auch Gefahren.

Das Phänomen «Sadfishing»

Eines der gefährlichen Phänomene ist «Sadfishing». Dies betrifft sowohl Eltern als auch Kinder.

Der Begriff «Sadfishing» wurde 2019 von der Journalistin Rebecca Reid geprägt. Er bezeichnet das Verhalten von Menschen, die in den sozialen Medien falsche emotionale Aussagen posten, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Das Problem: Nicht jeder emotionale Post ist ein Versuch, nach Sympathie zu fischen. Es ist praktisch unmöglich, die Absicht hinter einem Post zu kennen, ohne nachzufragen.

Jugendliche auf dem Prüfstand

Jugendliche sind noch dabei, herauszufinden, wie sie sich ausdrücken können. Oftmals nutzen sie die sozialen Medien auf eine Art und Weise, die Erwachsene niemals in Betracht ziehen würden.

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Die sozialen Medien können zu einem sehr toxischen Ort werden. - Depositphotos

Junge Menschen teilen ihre Emotionen oft öffentlich, um zu sehen, was passiert und wie andere darauf reagieren. Für Eltern liegt die Herausforderung darin, festzustellen, ob ihre Kinder authentisch sind oder nur Aufmerksamkeit suchen.

Es ist wichtig, dass in solchen Fällen das Gespräch gesucht wird. Denn anders finden Sie nicht heraus, ob Ihr Kind emotional leidet oder nur Aufmerksamkeit sucht.

Risiken des «Sadfishing»

Ein grosses Risiko bei der Erstellung emotionaler Beiträge in den sozialen Medien ist die Gefahr des Cyber-Mobbings. Man kann beschuldigt werden, «Sadfishing» zu betreiben, obwohl man ehrlich über seine Gefühle spricht.

Das kann dazu führen, dass man das Gefühl bekommt, nicht ernst genommen zu werden. Die eh schon labile Gemütslage wirdz zudem erheblich verschlimmert.

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Mit dem richtigen Umgang in den sozialen Medien kann viel Leid erspart werden. - Depositphotos

Fragen Sie Ihre Kinder, wie es ihnen geht und warum sie sich entschieden haben, online über ihre Gefühle zu posten. Hören Sie wirklich auf ihre Antwort, ohne sie zu beurteilen oder Dinge reparieren zu wollen.

Nehmen Sie Ihren Kindern nicht einfach das Smartphone weg oder stellen ein Social-Media-Verbot auf. Bringen Sie ihnen dafür bei, wie sie die sozialen Medien und Handys verantwortungsvoll nutzen können.

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