Intimität nach der Schwangerschaft: Das sollten Paare wissen
Es ist nicht ungewöhnlich, dass viele Paare nach der Schwangerschaft keinen Geschlechtsverkehr mehr haben. Was hilft?
Nach der Ankunft eines Babys wandelt sich das Leben junger Eltern grundlegend. Während Windeln und nächtliches Aufstehen auf der Tagesordnung stehen, rückt das Thema Intimität oft in den Hintergrund.
Viele Paare erleben eine längere Pause in ihrem Liebesleben, die durch körperliche Erholung und neue Verantwortungen bedingt ist. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Rückkehr zur sexuellen Aktivität für viele frischgebackene Eltern eine Herausforderung darstellt.
Ein neuer Anfang voller Unsicherheiten
Die ersten Wochen nach der Entbindung sind geprägt von einer enormen Umstellung für Mutter und Kind. Der Körper muss sich von Schwangerschaft und Geburt erholen, Hormone spielen verrückt.
Für viele Frauen ist es schwer vorstellbar, in dieser Zeit sexuelle Lust zu empfinden oder gar aktiv zu werden. Hinzu kommt die Angst vor Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder davor, dass es «anders» sein könnte als vorher.
Diese Sorgen sind weit verbreitet und absolut normal.
Kommunikation ist jetzt besonders wichtig
Für Paare kann diese Phase auch eine Chance sein, ihre Beziehung auf emotionaler Ebene zu vertiefen. Offene Gespräche über Bedürfnisse, Ängste und Erwartungen helfen, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.
So gelingt es auch, Nähe zuzulassen, ohne Sex zu haben. Die Basis für ein erfülltes Liebesleben nach der Geburt bilden Geduld und Verständnis.
Jedes Paar findet seinen eigenen Weg zurück zur Intimität. Druck oder Vergleiche mit anderen sollten Sie vermeiden.
Und wenn nichts mehr geht?
Zärtlichkeiten austauschen oder gemeinsame Badeabende können Teil des neuen Intimlebens sein. In vielen Fällen berichten Paare davon, dass sie einige Monate warten mussten, bis sie wieder regelmässigen Geschlechtsverkehr hatten.
Das sollte kein Grund zur Sorge sein. Trotz aller Liebe und Geduld gibt es aber auch Situationen, in denen professionelle Hilfe angebracht ist.
Zum Beispiel, wenn Schmerzen beim Sex anhalten oder weil emotionale Blockaden einem erfüllten Liebesleben im Wege stehen. Hier raten Hebammen oder Gynäkologen oft zum Besuch bei Therapeuten, die sich auf postpartale Themenbereiche spezialisiert haben.