Wie Sie gefühlsstarke Kinder verstehen und begleiten
Manche Kinder sind irgendwie «extremer». Wie sich Gefühlsstärke bei Kindern äussert, wie Eltern sie begleiten und warum diese Stärke eine echte Superkraft ist.
Stur, bockig, intensiv und nervig: Das sind Worte, die oft verwendet werden, um Kinder mit einem starken Willen zu beschreiben.
Aber warum sind manche Kinder extremer in ihren Gefühlen als andere und wie können Eltern damit umgehen?
Kinder haben verschiedene Charaktere
Alle Kinder sind unterschiedlich. Die Ausprägung des Charakters wird bestimmt durch die genetische Veranlagung eines Kindes.
Doch auch durch ihre Erziehung und die Rolle, die ihnen in der Gesellschaft zugeschrieben wird. Die Bandbreite von Charakteren ist dabei riesig.
Daher gibt es auch nicht den «einen Weg der Erziehung». Vielmehr müssen Eltern ihre Erziehung an die Persönlichkeit des Kindes anpassen.
Gefühlsstarke Kinder sind eine Herausforderung
Es gibt Kinder, die erleben scheinbar jede Situation extrem. Extreme Freude oder extreme Wut – solche Kinder bezeichnet man als «gefühlsstarke Kinder».
Sie reagieren besonders stark auf Reize und haben oft einen sehr grossen Bewegungsdrang. Gleichzeitig sind sie sehr nachdenklich und manchmal geradezu philosophisch.
Eltern gefühlsstarker Kinder erleben ihre Kinder oft als «anders» im Vergleich mit Gleichaltrigen. Die Erziehung solch eigentlich sensibler Kinder ist dann nicht immer einfach.
Wie Eltern gefühlsstarke Kinder begleiten können
Gesellschaftliche Ansprüche an Eltern und Kinder üben einen grossen Druck auf Familien aus. Oft müssen Eltern genau herausfindern, was ihrem Kind guttut.
Manche Kinder benötigen Routinen und Regeln, andere wollen Selbstbestimmung und Mitspracherecht. Übergänge zwischen verschiedenen Situationen können gefühlsstarken Kindern Probleme bereiten und müssen oft gut vorbereitet werden.
Was gefühlsstarke Kinder aber besonders brauchen, sind Liebe und Verständnis. Das fängt bereits bei der Beschreibung dieser Kids an.
Wie Zuschreibungen beflügeln oder verletzen können
Welche Worte wir verwenden, um Kinder zu beschreiben, hängt massgeblich mit deren Selbstbild zusammen. Dabei können vermeintlich negative Eigenschaften auch positiv gesehen werden.
Ein egoistisches Kind kann auch ein Kind sein, das sich gut um sich selbst kümmert. Sturheit kann auch als Durchsetzungstärke gewertet werden.
Und wie wäre es, wenn wir ein weinerliches Kind einfach als sehr empathisch betiteln würden? Anstatt willen- und gefühlsstarke Kinder als stur, bockig oder weinerlich zu bezeichnen, können wir ihre besonderen Eigenschaften als Stärke ansehen.
Aus diesen Kindern werden nicht selten besonders ehrgeizige und unkonventionell denkende Erwachsene mit starken Werten und Visionen. Wenn Eltern ihren Kindern wohlgesonnen sind und eine positive Grundeinstellung ihnen gegenüber haben, können Kinder sich bestmöglich entwickeln.