Wochenbettdepression bei Vätern

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

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Es wird selten thematisiert und die Forschung steht am Anfang: Väter sind nach der Geburt ihres Kindes manchmal von einer Depression betroffen.

Nicht nur Mamas, auch Papas sind manchmal von einer Depression nach der Geburt des Babys betroffen.
Nicht nur Mamas, auch Papas sind manchmal von einer Depression nach der Geburt des Babys betroffen. - Depositphotos

Nach der Geburt eines Kindes können nicht nur Mütter depressiv werden. Auch viele Väter fühlen oft sich überfordert, gereizt und hilflos.

Die gesellschaftliche Erwartungshaltung, stark zu sein und keine Schwäche zu zeigen, macht es ihnen oft schwer, Hilfe zu suchen. Obwohl sie diese häufig dringend brauchen ‒ denn auch Väter leiden manchmal unter einer Postpartalen Depression.

Die Last auf den Schultern eines Vaters

Von aussen betrachtet, scheinen sie alles im Griff zu haben: Windeln wechseln, beruhigend auf das Baby einwirken und gleichzeitig den Haushalt schmeissen.

Vielen Vätern fällt es schwer, sich bei einer Depression nach der Geburt des Kindes Hilfe zu holen.
Vielen Vätern fällt es schwer, sich bei einer Depression nach der Geburt des Kindes Hilfe zu holen. - Depositphotos

Doch innerlich kämpfen manche mit Gefühlen von Angst und Unzulänglichkeit. Diese emotionalen Turbulenzen hinterlassen tiefe Spuren.

Nicht selten entwickeln betroffene Männer Symptome einer Wochenbettdepression, ähnlich wie ihre Partnerinnen nach der Geburt. Begünstigt wird diese durch finanzielle Sorgen, Versagensängste und fehlende Unterstützung.

Hilfe annehmen: Für Väter nicht immer einfach

Das Eingeständnis der eigenen Verletzlichkeit fällt vielen schwer. Denn viele Männer tun sich schwer damit, dass sie nicht dem Bild des unerschütterlichen Versorgers entsprechen können.

In einem Umfeld, das wenig Raum für männliche Verletzlichkeit lässt, bleiben viele Hilferufe ungehört oder werden gar nicht erst ausgesprochen.

Aber psychische Gesundheit kennt kein Geschlecht.

Wege aus dem Dunkel: Unterstützung für betroffene Männer

Eine frühe Intervention wirkt präventiv und kann langfristige Folgen verhindern. Es gilt also, hinzuschauen und hinzuhören, gerade auch bei den stark wirkenden Partnern an unserer Seite.

Sowohl Selbsthilfegruppen als auch eine Therapie helfen bei einer Wochenbettdepression.
Sowohl Selbsthilfegruppen als auch eine Therapie helfen bei einer Wochenbettdepression. - Depositphotos

Für Männer gibt es spezialisierte Beratungsangebote sowie Selbsthilfegruppen. Orte des Austauschs, ohne Urteil oder Schamgefühl.

Hier können Erfahrungen geteilt und Bewältigungsstrategien erlernt werden. Auch Paar- oder Familientherapien bieten einen geschützten Rahmen, um mit traditionellen Familienbildern zu brechen und die psychische Gesundheit zu fördern.

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