Von Finanzen bis Care-Arbeit: Wenn aus Männern Väter werden
Wenn ein Baby kommt, verändert sich das ganze Leben. Worauf werdende Papis sich gefasst machen müssen und welche Themen Eltern vor der Geburt klären sollten.
Die Ankunft eines neuen Familienmitglieds markiert einen Wendepunkt im Leben jedes Mannes. Es ist der Moment, in dem aus Partnern Väter werden und eine Reise voller Herausforderungen, Freuden und unvergesslicher Momente beginnt.
Doch was bedeutet es wirklich, Vater zu sein? Wie verändert sich das Leben nach der Geburt eines Kindes?
Diese Fragen beschäftigen werdende Väter oft bis tief in die Nacht. Die Vorstellung, bald für ein kleines Wesen verantwortlich zu sein, kann sowohl beängstigend als auch unglaublich aufregend sein.
Thema Gleichberechtigung: Elternsein auf Augenhöhe
Auch wenn bis jetzt eine gleichberechtigte Partnerschaft für Sie selbstverständlich war, werden mit der Ankunft eines Babys diese Strukturen ins Wanken geraten. Oft ist es so, dass Männer automatisch in die Ernährerrolle rutschen, während Frauen ihre Karriere zurückstellen müssen – um zu Hause zu bleiben.
Hier sollten frühzeitig die Verantwortlichkeiten geklärt werden, damit keiner deutlich benachteiligt wird. Eventuell muss ein finanzieller Ausgleich für den Elternteil geschaffen werden, dessen Karriere vorerst ruhen muss.
Von Schlafmangel bis zur neuen Verantwortung
Eine der grössten Veränderungen, mit denen frischgebackene Väter konfrontiert sind, ist zweifelsohne der Schlafmangel. Babys haben ihren eigenen Rhythmus – und dieser deckt sich selten mit dem gewohnten Nachtschlaf ihrer Eltern.
Diese Zäsur im Schlafrhythmus erfordert Anpassungsfähigkeit und Geduld.
Zudem wächst mit der Geburt des Kindes die Verantwortung der zum Vater gewordenen Männer exponentiell an. Über Nacht wird man zum Beschützer, Ernährer und Lehrer – Rollen, die vorher vielleicht nur theoretisch existierten.
Gefühlsachterbahn: Willkommen im Club!
Aber es sind nicht nur praktische Aspekte wie Schlafentzug oder neue Aufgabenbereiche; emotional befindet man sich ebenfalls auf einer Achterbahnfahrt. Die Bindung zum eigenen Kind entwickelt sich schrittweise und ist von intensiven Gefühlen geprägt.
Nicht wenige Männer berichten von einem nie gekannten Stolz sowie einer überwältigenden Liebe zum Nachwuchs. Gleichzeitig können Unsicherheit und Sorgen um die Zukunft auftreten – Gefühle also, die zeigen: Das Abenteuer Familie hat gerade erst begonnen.
Das Beziehungsgefüge neu justieren
Mit dem Eintritt ins Elterndasein ändert sich auch das Beziehungsgefüge zwischen den Partnern grundlegend. Wo früher spontane Unternehmungen oder romantische Dates an der Tagesordnung waren, steht nun das Wohl des gemeinsamen Kindes im Mittelpunkt.
Dies erfordert eine Neuorientierung in Sachen Zeitmanagement und Prioritätensetzung – eine Herausforderung für jede Partnerschaft! Dennoch bietet diese Umstellung auch Chancen für ein neues Level an Nähe und Verbundenheit innerhalb der Beziehung.
Prioritäten setzen: Vaterschaft neu definieren
Vielleicht erinnern Sie sich noch an Ihre eigene Kindheit? Ihr Vater war wenig zu Hause und als Kind hat Sie das immer ein wenig traurig gemacht. Nun liegt es in Ihrer Hand, die Beziehung zu Ihrem Nachwuchs zu gestalten.
Jungen Vätern fehlt es noch an Vorbildern, was eine gleichberechtigte Elternschaft umso schwerer macht – aber es lohnt sich:
Wenn Eltern sich die erwerbstätige Arbeit und die Fürsorgearbeit, auch «Care-Arbeit» genannt, gerecht teilen, stärkt das nicht nur die Partnerschaft, sondern auch das Band zu den gemeinsamen Kindern.