Eltern am Limit: Was tun bei Überforderung?
Der Familienalltag kann Eltern an ihre Grenzen bringen. Doch wie genau erkennt man Anzeichen einer Überforderung und wie können Eltern neue Kraft tanken?
Die Kleine fällt von der Couch und möchte getröstet werden, während im gleichen Moment das Baby aufwacht und Hunger hat. Die Nudeln auf dem Herd kochen ausserdem gerade über.
Als Elternteil ist man ständig und überall in Bereitschaft – ungeachtet der eigenen Bedürfnisse. Das kann auf Dauer unglaublich ermüdend sein und zu einer Art Überreizung führen.
Die Anzeichen elterlicher Überreizung
Überreizung tritt auf, wenn mehrere Reize gleichzeitig auftreten und uns in einen Zustand von Kampf oder Flucht versetzen. Die folgenden Symptome können darauf hinweisen:
- Angstattacken als Reaktion auf Reize
- Schnelle Irritation oder Stressanfälligkeit
- Körperliches Unwohlsein oder Verdauungsprobleme
- Unruhe oder Müdigkeit ohne Erholungsmöglichkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
Elternschaft ist ein Vollzeitjob und Stressreaktionen gehören dazu. Es ist wichtig zu wissen, wann aus einem stressigen Moment eine Überreizungsreaktion wird.
Wie Sie mit Überstimulation umgehen können
Als Elternteil werden Sie wahrscheinlich mindestens einmal in Ihrer Laufbahn mit Überstimulation konfrontiert sein – vermutlich sogar öfter. Hier sind einige Strategien zur Bewältigung:
Wenn helle Lichter oder laute Geräusche zu Ihrem Stress beitragen, reduzieren Sie diese Reizquellen. Gehen Sie zudem öfters an die frische Luft, denn ein wenig Natur kann Wunder wirken und für Entspannung sorgen.
Nehmen Sie sich Auszeiten. Nur ein paar Minuten Pause helfen, Ihre Emotionen besser zu kontrollieren.
Kleine Auszeiten: Selbstfürsorge ist das A und O
Überstimulation tritt oft aufgrund mehrerer zusammenwirkender Faktoren auf. Einer davon ist häufig mangelnde Selbstfürsorge bei beschäftigten Eltern.
Planen Sie Zeit für sich selbst ein. Es mag schwierig sein, aber es kann später einen grossen Stressüberlauf verhindern.
Übermüdeten Elter mag es lachhaft vorkommen, aber stehen Sie früher auf oder bleiben Sie länger wach, um die Zeit für sich selbst zu nutzen. Finden Sie heraus, was Ihnen Freude bereitet: vielleicht die Wiederbelebung eines alten Hobbys, entspannende Spaziergänge oder die Zeit mit Freunden?
Klar kommunizieren: lernen, Grenzen zu setzen
Sie haben für heute genug? Dann teilen Sie Ihre Bedürfnisse und Frustrationen und lassen Sie Ihre Familie wissen, wenn Sie überfordert sind.
Der Elternjob ist eine kräftezehrende Aufgabe, die Sie aber nicht alleine bewältigen müssen. Fordern Sie Hilfe vom Partner oder der Familie ein und teilen Sie Aufgaben innerhalb der Elternschaft gerecht auf.
Nur wer seine eigenen Grenzen erkennt, kann diese auch schützen. Ihre Kinder werden von Ihnen lernen und zu gegebener Zeit ebenfalls besser für sich selbst und ihre Bedürfnisse einstehen.