Verwöhntes Kind? So steuern Sie dagegen

Laura Martin
Laura Martin

Am 14.07.2024 - 06:34

Sie möchten, dass Ihr Kind glücklich ist, gleichzeitig soll aus ihm ein dankbarer und wertschätzender Erwachsener werden. Vielleicht helfen unsere Tipps?

Kind zieht eine Schnute.
Sein Kind ab und an ein bisschen zu verwöhnen, dagegen spricht nichts. Auf Dauer tut ihm das allerdings nicht gut. - Depositphotos

Es ist ein Phänomen, das viele Eltern kennen. Man lässt seinem Kind vieles durchgehen, weil man überfordert ist oder – wegen zu viel Arbeit, zum Beispiel – ein schlechtes Gewissen hat.

Viele Eltern meiden Regeln aus gut gemeinten Gründen: Wir möchten unsere Kinder erfreuen und glückliche Erinnerungen schaffen; ausserdem ist Nachgeben oft einfacher als Neinsagen.

Die Hauptursache für ein zu verwöhntes Kind liegt jedoch in einer übermässig nachsichtigen oder «permissiven» Erziehung. Fehlt es an Disziplin oder Grenzen, kann das dazu führen, dass sich das Kind langfristig egozentrisch und unreif verhält.

Anzeichen eines verwöhnten Kindes

Experten verwenden den Begriff «verwöhntes Kind» eher selten, da er schlecht definiert und abwertend ist. Aber eine permissive Disziplin kann bei den Kleinen unterschiedliches Verhalten hervorrufen.

Dazu gehört geringe Selbstkontrolle genauso wie Aggressivität. Egozentrik geht häufig zudem Hand in Hand mit Impulsivität oder auch Rebellion.

Umso wichtiger ist es, die Balance zu finden – zwischen Liebe geben und Grenzen setzen.

Kann man einen verzogenen Charakter wieder geradebiegen?

Kinder brauchen Grenzen, sonst gerät ihr Verhalten ausser Kontrolle. Sie riechen förmlich, wenn sie mit ihren Eltern machen können, was sie wollen.

Es spricht nichts dagegen, sein Kind ab und an mal zu verwöhnen. Doch wenn sich die Welt gefühlt immer nur um den Nachwuchs dreht, hat das meist unangenehme Folgen.

Mädchen streckt Zunge heraus.
Gibt man einem Kind immer nach, kann es gut sein, dass es einem bald auf der Nase herumtanzt. - Depositphotos

Die gute Nachricht ist: Sie können das Ruder immer noch herumreissen, indem Sie Ihr Verhalten und Ihre Einstellung ändern.

Verwöhntsein: Phase oder Lebensweise?

Verwöhnte Kinder behalten ihr Verhalten wahrscheinlich bei, solange Eltern weiterhin keine Grenzen setzen. Doch wenn Sie dagegen steuern wollen – nur zu.

Vater-Sohn-Machtkampf
Auch für Eltern ist es manchmal hart, dem Kind nicht alle Wünsche zu erfüllen. - Depositphotos

Es gibt verschiedene Ansätze, um das Verhalten von Kindern zu korrigieren. Dazu gehört beispielsweise auszuhalten, den Nachwuchs zu enttäuschen, wenn er etwa das Spielzeug im Laden nicht bekommt.

Auch sollten Eltern den Wutanfällen trotziger Kinder nicht einfach nachgeben, sondern standhalten und dennoch für sie da sein. Kindern tut es auch gut, sich in Geduld zu üben, denn so lernen sie beispielsweise Selbstdisziplin.

Die Macht des Lobes statt Geschenken

Ein Kind, dass für jede Kleinigkeit belohnt wird, beginnt seine natürliche Motivation zu verlieren. Im Gegensatz dazu bleibt spezifisches Lob viel länger bei ihm hängen und steigert seine Motivation.

Ein Beispiel wäre ein Satz wie: «Du hast hart an deinem Pass gearbeitet, und das hat sich im heutigen Fussballspiel ausgezahlt.»

So kann der Nachwuchs einen konkreten Bezug zur Anerkennung herstellen. Und wird langfristig nicht mehr so verwöhnt sein.

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