Tabuthemen am Familientisch: Sex und Tod

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Am 06.08.2024 - 15:26

Wenn es um Themen wie Sex und Tod geht, fehlen auch modernen Eltern häufig die Worte. Warum Aufklärung so wichtig ist und wie Eltern diese meistern ...

Mutte rund Sohn am Grabstein
Kinder sollten lernen, dass der Tod Teil des Lebens ist. - Depositphotos

In vielen Haushalten herrscht eine merkliche Stille, wenn es um die grossen Themen des Lebens geht. Die meisten Eltern würden wohl zugeben, dass sie sich unwohl fühlen, mit ihren Kindern über Sex oder den Tod zu sprechen.

Geburt und Sterben prägen unser menschliches Dasein grundlegend. Und gerade weil sie so wesentlich sind, sollten sie nicht tabuisiert werden.

Eine offene Kommunikation innerhalb der Familie räumt nicht nur Missverständnisse aus. Sie schafft auch eine engere Bindung zwischen Eltern und Kindern.

Sprechen ist Gold: Warum Schweigen keine Option ist

Die Zurückhaltung vieler Eltern hat oft tiefe Wurzeln. Sie selbst sind häufig in einem Umfeld aufgewachsen, in dem vermeintlich schwierige Themen tabu waren.

Diese Tradition des Schweigens wird oft unbewusst von Generation zu Generation weitergegeben. Aber das Brechen dieses Kreislaufes kann befreiend wirken und einen Raum für ehrliche Gespräche öffnen.

Vater mit Kindern
Schon kleine Kinder sollten im Groben über Fortpflanzung und Tod Bescheid wissen. - Depositphotos

Experten betonen immer wieder die Bedeutung dieser Offenheit für die psychische Gesundheit der Kinder sowie für die Entwicklung eines gesunden Selbstbildes.

Gemeinsam durch schwierige Zeiten: Unterstützung im Trauerfall

Besonders beim Umgang mit dem Tod zeigt sich oft Unsicherheit bei Erwachsenen wie bei Kindern gleichermassen. Das Gefühl von Hilflosigkeit gegenüber dem Unausweichlichen lässt viele verstummen.

Aber genau hier liegt die Chance, für unsere Liebsten da zu sein, durch Zuhören, Anteilnahme zeigen und gemeinsames Trauern. Eine Kultur des Teilens und Akzeptierens aller Emotionen stärkt den familiären Zusammenhalt ungemein.

Kinderfragen ernst nehmen: Ein Zeichen von Vertrauen

Ihr Kind stellt Fragen zum Ende des Lebens oder zur Sexualität? Dann signalisiert es Vertrauen in seine Bezugspersonen.

Es sucht nach Sicherheit und Orientierung in einer Welt voller Rätsel. Als Eltern sollten Sie diese Gelegenheiten als wertvolle Momente begreifen.

Antworten Sie offen und natürlich altersgerecht. Schätzen Sie sein Vertrauen und unterstützen Sie Ihr Kind dabei, ein positives Verständnis der Welt zu entwickeln.

Vorbereitung ist alles: Wie man heikle Themen anspricht

Nicht selten stehen Eltern jedoch vor der Herausforderung: Wie beginne ich das Gespräch? Fachleute empfehlen hierbei auch einen proaktiven Ansatz.

Anstatt auf Fragen zu warten, können Eltern selbst das Thema einführen und alltägliche Situationen als Ausgangspunkt für ein Gespräch zu nutzen. Sei es eine Szene aus einem Film oder ein Ereignis im Familien- bzw Freundeskreis.

Mutter und Tochter lesen
Bücher können beim Aufklären von Kindern helfen. - Depositphotos

Auch Bücher sind tolle Aufklärungshelfer. Es gibt eine Vielzahl von tollen Büchern für jede Altergruppen, die die Themen Sex, Geburt und Tod kindgerecht thematisieren.

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