Kindliche Entwicklung – der Weg in die Selbstständigkeit

Maike Lindberg
Maike Lindberg

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Welche Autonomiephasen es gibt und wie Eltern Kinder in ihrer Selbstständigkeit bestärken können – aber dabei die Führung nicht aus der Hand geben sollten.

Kinder verspüren von Natur aus den Wunsch nach Autonomie.
Kinder verspüren von Natur aus den Wunsch nach Autonomie. - Depositphotos

Kaum auf der Welt, unternimmt der Nachwuchs schon die ersten Schritte in Richtung Selbstständigkeit. Egal, ob Kleinkind, Schulkind oder Teenager:

Jeder dieser Lebensabschnitte ist von einer neuen Entwicklungsstufe der Autonomie geprägt. Und die kann Kinder sowie Eltern ganz schön zu schaffen machen ...

Ab dem zweiten Lebensjahr: Die Autonomiephase

Früher auch als «Trotzphase» bezeichnet, ist die Autonomiephase der erste grosse Entwicklungsschritt im Leben eines Kindes in Richtung Selbstständigkeit.

Jeder kennt den Anblick von wütenden Kleinkindern vor dem Süssigkeitenregal im Supermarkt. Kinder lernen während dieser Zeit, sich als Individuen wahrzunehmen.

Der eigene Wille stösst auf den der Eltern – und das kann zu grossen Emotionen führen.

Das Grundschulalter: Die «Wackelzahn-Pubertät»

Die sogenannte «Wackelzahn-Pubertät» ist quasi der Vorgeschmack auf die richtige Pubertät. Sie beginnt meist zwischen dem fünften und siebten Lebensjahr.

Kinder fordern in dieser Phase besonders viel Mitbestimmungsrecht und möchten mit ihren Ansichten und Gefühlen von Erwachsenen ernstgenommen werden.

Im Grundschulalter fordern viele Kinder mehr Freiheiten.
Im Grundschulalter fordern viele Kinder mehr Freiheiten. - Depositphotos

Gefühlsschwankungen und Wutausbrüche sind während dieser wichtigen Entwicklungsphase keine Seltenheit und Teil des wachsenden Strebens nach Autonomie.

Fast schon erwachsen: Kinder in der Pubertät

Um den zehnten Geburtstag herum beginnt bei den meisten Kids die Pubertät. Diese ist nicht nur von grossen körperlichen Veränderungen geprägt.

Auch eine enorme geistige Entwicklung findet nun statt. Viele Teenies versuchen in dieser Zeit, sich als Mensch zu definieren und wollen eigene Entscheidungen treffen.

Dieser Entwicklungsschritt ist besonders kräftezehrend und kann sich auf die gesamte Familie auswirken.

Kinder in ihrer Autonomie bestärken

Das Streben nach Selbstständigkeit ist ein zu höchst menschliches Bedürfnis. Natürlich sind die Charaktäre verschieden, aber letztendlich wird sich jedes Kind irgendwann von den Eltern abkoppeln wollen.

Elterliches Vertrauen stärkt das kindliche Selbstbewusstsein.
Elterliches Vertrauen stärkt das kindliche Selbstbewusstsein. - Depositphotos

In den verschiedenen Phasen der Autonomie wird dieser Vorgang immer wieder neu bestärkt. Eltern sollten die Bemühungen ihrer Kinder nach Selbsständigkeit und Entscheidungsfreiheit so gut es geht unterstützen.

Der Wunsch nach Bindung und Freiheit

Kinder, egal welchen Alters, suchen die Bindung zu ihren Eltern. Mit dem Älterwerden gesellt sich aber immer mehr der Wunsch nach Freiheit dazu.

Entscheidend ist, dass Eltern den Drang nach Freiheit respektieren und fördern. Aber stets einen sicheren Hafen bieten, in den Kinder bei Bedarf zurückkehren können.

Bestenfalls lassen Eltern ihren Kindern Raum zur freien Entfaltung, zeigen aber gleichzeitig wichtige Grenzen auf, die Kindern Sicherheit und Halt geben.

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