Warum gute Teenager schlechte Entscheidungen treffen
Wie eine «gute» Erziehung und jugendliche Fehlentscheidungen zusammenhängen und wie Eltern auf vermeintliche «Dummheiten» ihrer Teenies reagieren sollten.
Sie haben alle Erziehungsratgeber gelesen und bei der Erziehung Ihres Teenies immer alles gegeben – und trotzdem trifft Ihr Teenager «dumme» Entscheidungen. Aber warum sind Jugendliche wie sie sind und was bedeutet das für die Erziehung?
Die Illusion vom «braven» Kind
Viele Eltern glauben an eine magische Formel zur Erziehung «guter» Kinder. Sie besteht aus liebevollen Familienheimen in guten Nachbarschaften, dem Besuch guter Schulen und aktiver Teilnahme am Leben des Kindes.
Trotzdem treffen genau diese Kinder als Jugendliche falsche Entscheidungen oder enttäuschen ihre Eltern – und das ist völlig normal. Denn das jugendliche Gehirn, insbesondere der präfrontale Kortext, der für die Regulierung von Emotionen, Logik und Vernunft zuständig ist, ist noch nicht ausgereift.
Deshalb können Teenies bestimmte Situationen schlechter einordnen oder deren Konsequenzen abschätzen. Eine vermeintlich «dumme» Entscheidung ist also nur eine unausgereifte Entscheidung.
Vertrauen schafft Selbstsicherheit und Entscheidungsstärke
Vertrauen spielt eine grosse Rolle in der Erziehung eines Kindes. Eltern lernen mit zunehmendem Alter des Nachwuchses, loszulassen und zu vertrauen.
Teenager werden durch das Vertrauen ihrer Eltern in sie bestärkt. In vielen Situationen können Eltern ihren Teenies schon vertrauen, in anderen aber noch nicht.
Bei Entscheidungen, die Jugendliche aufgrund ihrer Gehirnreife noch nicht treffen können, müssen Eltern weiterhin die Verantwortung übernehmen. Trotzdem sollten Eltern ihre Teenager mit einbeziehen und ihre Entscheidung erklären – vielleicht findet sich sogar ein Kompromiss?
Fehler verzeihen und daraus lernen
Teenager machen Fehler und treffen Fehlentscheidungen – egal, wie sehr sich ihre Eltern in der Erziehung bemüht haben. Fehler zu machen ist wichtig, denn nur so kann man aus ihnen lernen.
Das sollten Eltern ihren Kindern auch so vermitteln. Trotzdem sollte man innerhalb der Familie darüber sprechen und überlegen, was schiefgelaufen ist.
Reflektieren Sie gemeinsam, was man beim nächsten Mal besser machen kann.