So schützen Sie Ihren Teenager vor Gewalt in einer Beziehung
Beziehungsgewalt existiert auch unter Teenagern. Hier sind die Eltern gefragt, ihren Nachwuchs entsprechend aufzuklären – und selbst auf Warnsignale zu achten.
Im besten Fall erlebt der Teenager-Nachwuchs eine erinnernswerte, erste grosse Liebe. Im schlimmsten Fall wird er in einer Beziehung Opfer von Gewalt.
Auf welche Dinge Sie achten sollten und wie Sie am besten vorgehen, erfahren Sie hier.
1. Prävention beginnt mit Bildung
Für eine effektive Prävention von Gewalt in einer Beziehung unter Jugendlichen ist Folgendes unerlässlich: Eltern und Erzieher müssen ein tieferes Verständnis dafür entwickeln.
Das beginnt mit der Aufklärung über gesunde Beziehungen und den Erwerb wichtiger Lebenskompetenzen wie Durchsetzungsvermögen und solide Kommunikationsfähigkeiten.
2. Warnsignale erkennen
Gewalt in einer Beziehung umfasst mehr als nur körperliche Misshandlungen. Oft beginnen missbräuchliche Beziehungen mit subtilen Zeichen, die viele Jugendliche für Liebe halten.
Kontrollierendes Verhalten etwa ist ein Warnsignal. Kinder sollten lernen, dass sie eine Beziehung überdenken müssen, wenn ihr Partner versucht, sie zu kontrollieren oder Gewalt anwendet.
3. Hilfe holen
Es kann schmerzhaft sein zuzusehen, wie ein Freund missbraucht wird. Und erst recht, wenn man unsicher ist, wie man handeln soll.
Wichtig ist, dass das Kind weiss, was es tun kann, wenn es sieht, dass jemand gemobbt oder misshandelt wird.
4. Eine vertrauenswürdige Informationsquelle werden
Führen Sie Gespräche über gesunde und ungesunde Aspekte von Beziehungen. Diskutieren Sie schwierige Themen wie Sex offen mit Ihren Kindern.
Hören Sie ihnen zu.
5. Beziehungen haben zwei Seiten
Jugendliche sehen gerade die erste Liebe oft durch eine rosarote Brille. Sie sind aufgeregt und glücklich, voller Hoffnung.
Umso notwendiger ist es, sie für die normalen Höhen und Tiefen einer Beziehung zu sensibilisieren.
6. Assertivität lehren
Wovon Kinder definitiv profitieren, ist, wenn ihre Eltern ihnen beibringen, offen ihre Gefühle, Meinungen und Wünsche auszudrücken. Darum geht es bei Assertivität, um eine gesunde Form der Selbstbehauptung bzw. des Durchsetzungsvermögens.
Das hilft dem Nachwuchs in schwierigen Beziehungen. Und davon zehrt er ein Leben lang.
7. Gesunde und ungesunde Verhaltensweisen diskutieren
Der Unterschied zwischen Kontrolle und Zusammenarbeit sollte Kindern bewusst sein. Kinder müssen lernen, dass Manipulation oder Mobbing keine gesunden Wege sind, um eine Situation zu kontrollieren.
8. Gefühl für Manipulation vermitteln
Machen Sie Ihren Teenagern klar, dass Geheimniskrämerei in einer Beziehung oft ein Anzeichen für manipulatives Verhalten sein kann. Und dass sie Ihnen vertrauen können, egal, was passiert ist
9. Wissen, wann man eingreifen muss
Achten Sie auf kleine Veränderungen im Verhalten Ihres Kindes. Das können frühe Warnsignale dafür sein, dass etwas nicht stimmt.
Wenn Ihr Nachwuchs missbraucht wird, versuchen Sie nicht, das Problem allein zu lösen. Holen Sie sich professionelle Hilfe.