Wie Eltern ihren Teenagern im Prüfungsstress helfen können

Laura Martin
Laura Martin

Am 21.07.2024 - 06:53

Die Prüfungszeit verwandelt das Familienleben oft in ein emotionales Minenfeld. Dabei lastet der Druck nicht nur auf den Jugendlichen. Was Eltern tun können.

Mädchen lernt über Büchern.
Die Prüfungsphase ist meist nicht nur für die direkt Betroffenen, sondern für die ganze Familie eine stressige Zeit. - Depositphotos

Während einige Teenager mit einer bemerkenswerten Gelassenheit durch Prüfungsphasen navigieren, stehen andere vor einem Berg aus Stress und Unsicherheit. Diese Zeit stellt auch für Eltern eine Herausforderung dar.

Sie schwanken zwischen dem Wunsch, ihre Kinder zu Bestleistungen anzuspornen und der Angst davor, sie zu überfordern. Jeder Teenager hat seine eigene Herangehensweise an das Lernen:

Junge sitzt vor Prüfung.
In der Prüfung selbst ist es gut, ausgeruht und konzentriert zu sein. - Depositphotos

Die einen brauchen absolute Stille, während andere erst bei lauter Musik so richtig in Fahrt kommen. Wichtig ist, dass Eltern diesen individuellen Bedürfnissen Raum geben und unterstützend zur Seite stehen, denn eine positive Ermutigung seitens der Familie kann Wunder wirken.

Richtige Botschaft senden

Ein einfaches «Wir sind stolz auf dich», wenn das Kind zur Prüfung antritt, sendet die richtige Botschaft: «Wir glauben an dich, unabhängig vom Ergebnis.» Nach jedem absolvierten Test sollten Jugendliche die Möglichkeit bekommen, über ihre Erfahrungen zu sprechen – und zwar ohne Unterbrechungen oder vorschnelle Ratschläge der Eltern.

Diese Gespräche bieten wichtige Ventile für den angestauten Druck. Sie geben Familienmitgliedern zudem gleichzeitig die Möglichkeit, sich emotional näherzukommen.

Die elterliche Rolle wandelt sich hierbei vom Coach zum Zuhörer. Diese wesentliche Verschiebung im Kommunikationsverhalten innerhalb der Familie ist übrigens bezeichnend in stressigen Zeiten.

Vorbereitung ist alles, aber richtig

Zur Vorbereitung auf Prüfungen gehört mehr als nur das Büffeln selbst. Eine gute Planung umfasst auch praktische Aspekte.

Eltern und Kind lernen
Zuhören und Dasein sind wichtig. Stress zu machen, hilft dem Kind überhaupt nicht weiter. - Depositphotos

Dazu zählt zum Beispiel, sich alle benötigten Materialien schon am Vorabend bereitzulegen. Oder auch sicherzustellen, dass genug Ruhe für einen erholsamen Schlaf vorhanden ist.

Eine gesunde Ernährung ist ebenfalls von Bedeutung, denn ein nahrhaftes Frühstück am Morgen steigert die Konzentration und Leistungsfähigkeit signifikant. Hierzu können Eltern aktiv beitragen, indem sie ihren Kindern zeigen: «Ich unterstütze dich ganz praktisch in deinem Alltag.»

Raus aus dem Prüfungsdrama

Ist der Test vorbei, sollten Eltern nicht sofort Feedback einfordern oder gar Kritik üben. Vielmehr gilt es jetzt abzuwarten und zuzuhören.

Oft sind es die kleinen Gesten oder Aussagen nach solchen Ereignissen, die Aufschluss über das Befinden des Kindes geben.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen