Hautpflege für Kinder: Warum der «Sephora Kids»-Trend Unsinn ist

Laura Martin
Laura Martin

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Jugendliche haben nicht selten mit «Problemhaut» zu kämpfen. Dafür braucht es die richtige Pflege – und keine unsinnigen TikTok-Videos mit Produktempfehlungen.

Viel hilft viel? Bei jugendlicher Haut eher nicht ...
Viel hilft viel? Bei jugendlicher Haut eher nicht ... - Depositphotos

Es gab eine Zeit, in der die Hautpflege von Kindern recht einfach war. Ein bisschen Gesichtwaschen hier, etwas Pickelcreme dort – und fertig.

Doch mit den unzähligen Make-up- und Hautpflegetutorials auf YouTube und TikTok hat sich das Bild gewandelt. Der sogenannte «Sephora Kids»-Trend ist auf dem Vormarsch.

Hier zeigen Kinder und Jugendliche nicht nur ein grosses Interesse an Schönheitsprodukten. Sie sind auch bereit, viel Geld auszugeben, um die Pflegeroutinen ihrer Lieblingsinfluencer nachzuahmen.

Toller Trend oder absoluter Unfug?

Dieser Trend wirft jedoch Fragen auf: Ist das Ganze wirklich gesund für junge Haut? Und welches Bild vermitteln wir unseren Kindern über Schönheit?

Der Blick in den Spiegel lässt manchen Jugendlichen verzweifeln. Doch bei Hautproblemen sollte ein Experte aufgesucht werden.
Der Blick in den Spiegel lässt manchen Jugendlichen verzweifeln. Doch bei Hautproblemen sollte ein Experte aufgesucht werden. - Depositphotos

Positiv kann man dem Trend Folgendes abgewinnen: Der Aspekt der Selbstfürsorge im Zusammenhang mit der Hautpflege wird hervorgehoben.

Und das ist ja erstmal nichts Schlechtes – der Wunsch nach einer gesunden Haut und diese entsprechend zu pflegen. Aber bedeutet das im Umkehrschluss, dass dieser Zustand nur mit teuren Produkten oder komplizierten Pflegeroutinen zu erreichen ist?

Sanfte Pflege ist ausreichend

Viele Tutorials suggerieren den Kindern etwas Falsches. Da werden teure Masken, kostspielige Peelings und reichhaltige Cremes angepriesen.

Ein Dermatologe weiss bei Hautproblemen Rat.
Ein Dermatologe weiss bei Hautproblemen Rat. - Depositphotos

Das hat junge Haut meist schlicht nicht nötig. Ein sanftes Reinigungsmittel, eine Feuchtigkeitscreme und Sonnencreme reichen in der Regel völlig aus.

Denn es kann es gut sein, dass die Inhaltsstoffe der anderen Produkte überhaupt nicht auf die Bedürfnisse jugendlicher Haut abgestimmt sind. Milde und feuchtigkeitsspendende Produkte, die die Poren nicht verstopfen, genügen meistens vollkommen.

Problemhaut braucht Expertenrat

Ist das Kind von starker Akne betroffen, sollte Rat ohnehin beim Dermatologen gesucht werden, und nicht bei TikTok und Co. Hier sind die Eltern gefragt, dass Hautprobleme ein Arzt zu sehen bekommt, der entsprechende Mittelchen empfehlen und verschreiben kann.

Die spezifische Empfehlung hängt immer vom Hauttyp ab. Bestimmte Produkte und Inhaltsstoffe, die im Internet angepriesen werden, sind für manchen Teint schlicht ungeeignet oder möglicherweise auch zu aggressiv.

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