Grooming: Wie Sie es erkennen und Ihrem Kind helfen können

Paula Lupo
Paula Lupo

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Der Begriff Grooming ist in letzter Zeit in den Vordergrund gerückt. Es ist eine anfänglich sehr subtile Art des Missbrauchs. Wie also können Sie es erkennen?

Grooming beginnt meist mit einer Kontaktaufnahme in den sozialen Medien.
Grooming beginnt meist mit einer Kontaktaufnahme in den sozialen Medien. - Depositphotos

Grooming (zu Deutsch: anbahnen, vorbereiten) beschreibt das Verhalten einer erwachsenen Person, die gezielt Kontakt mit Kindern aufnimmt, meist in Chatrooms. Es geht darum, das Vertrauen eines Kindes aufzubauen – mit dem Ziel, später sexuellen Missbrauch zu ermöglichen.

Der Prozess des Groomings kann Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern. Die Person versucht in dieser Zeit, das Kind und dessen Umfeld so zu manipulieren, dass sie viel Zeit alleine mit dem Kind verbringen kann.

Oft geschieht das Ganze unter dem Deckmantel einer normalen Erwachsenen-Kind-Beziehung. Das macht es besonders schwierig, das Grooming als solches zu erkennen.

Aufbau von Vertrauen als Vorstufe zum Missbrauch

Es gibt verschiedene Anzeichen dafür, dass ein Kind Opfer von Grooming sein könnte. Wenn Ihr Kind besonders viel über eine bestimmte erwachsene Person oder ein älteres Kind spricht, kann das ein Anzeichen sein:

Ziel von Grooming ist sexueller Missbrauch.
Ziel von Grooming ist sexueller Missbrauch. - Unsplash

vor allem, wenn es oft mit dieser Person Zeit verbringen will. Grosse Veränderungen im Verhalten Ihres Kindes, wie das Schwänzen von Schule oder sportlichen Aktivitäten, ist ebenfalls kein gutes Zeichen.

Das plötzliche Zurückziehen und vermehrtes Alleinsein im Zimmer müssen zwar nicht besorgniserregend sein, können aber zeigen, dass etwas nicht stimmt. Die Alarmglocken sollten definitiv läuten, wenn Ihr Kind plötzlich viele Geschenke bekommt, über deren Herkunft es nicht sprechen will.

Anzeichen für Grooming bei Eltern und Betreuern

Nicht nur Fremde, sondern auch Familienmitglieder, Freunde der Familie oder Lehrkräfte können Täter von Grooming sein, und zwar unabhängig von Alter und Geschlecht. Die Person versucht in diesem Fall, Ihr Vertrauen zu gewinnen, um mehr Zeit alleine mit dem Kind verbringen zu können.

Erhält Ihr Kind plötzlich Geschenke, über deren Herkunft es nicht sprechen möchte, sollten Ihre Alarmglocken läuten.
Erhält Ihr Kind plötzlich Geschenke, über deren Herkunft es nicht sprechen möchte, sollten Ihre Alarmglocken läuten. - Depositphotos

Wenn die Person Ihre sozialen Grenzen überschreitet, also beispielsweise uneingeladen bei der Geburtstagsfeier auftaucht, kann das ein Zeichen sein. Oder auch, wenn die Person mehrmals mit dem Kind alleine Ausflüge machen oder es individuell betreuen möchte.

Grooming findet sowohl offline als auch online statt. Online-Täter geben sich oft als gleichaltrige Kinder aus oder verstecken sich sogar hinter der gefälschten Identität einer berühmten Person.

Wie man Grooming verhindert

Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, sollten Sie diesem Instinkt vertrauen. Es ist ratsam, Ihr Kind von der betreffenden Person fernzuhalten und weitere Informationen einzuholen.

Achten Sie auf jeden Fall auf die Grooming-Anzeichen und fragen Sie in anderen Familien nach deren Erfahrungen mit der Person. Auch offene Gespräche mit Ihrem Kind sind ein Muss – so können Sie Grooming frühzeitig erkennen.

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