Teenager und Suizid: Was Eltern darüber wissen müssen
Teenager fühlen sich in unserer Gesellschaft stark unter Druck – manchmal glauben sie, Suizid ist der einzige Ausweg. Wie Sie als Eltern helfen können.
Jugendliche stehen in der heutigen Zeit stark unter Druck – in der Schule, bei den Freunden und den sozialen Medien. Es ist essentiell, dass Eltern die Risikofaktoren sowie Warnzeichen von jugendlichem Suizid kennen.
Viele Teenager leiden unter geistiger Gesundheitsproblemen, was ihre Fähigkeit beeinträchtigt mit den alltäglichen Stresssituationen zurechtzukommen. Sei es Ablehnung durch Gleichaltrige oder familiäre Schwierigkeiten.
In solchen Situationen, die sich für Betroffene als unausweichlich anfühlen, sehen viele keinen Ausweg mehr.
Risikofaktoren bei Teenagern
Die meisten Teenager sind in der Lage, stressvolle Ereignisse ohne Selbstverletzung zu bewältigen. Es gibt jedoch bestimmte Risikofaktoren, wie geistige Krankheiten (Depression), körperliche Veränderungen (Pubertät) oder auch Drogenmissbrauch, die das Risiko erhöhen.
Zudem erhöht sich das Risiko bei Vorhandensein bestimmter Lebensumstände wie etwa einer Familiengeschichte voller Stimmungsstörungen oder Suizidfälle im engsten Kreis. Jugendliche mit Vorgeschichte von physischem Missbrauch oder suizidalen Versuchen laufen ebenfalls Gefahr eines gesteigerten Suizidrisikos.
Auf welche Warnsignale sollten Eltern achten?
Die Zunahme des Alkohol- oder Drogenkonsums und das Sprechen oder Schreiben über Suizid können auf suizidale Gedanken hindeuten. Andere Symptome sind vielleicht eher typische Verhaltensweisen von Teenagern: Veränderte Routinen im Schlaf- oder Essverhalten, sozialer Rückzug und Stimmungsschwankungen.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind suizidgefährdet ist: Scheuen Sie sich nicht davor, das Wort «Suizid» zu verwenden, denn reden hilft.
Diese Gespräche geben keine Anstösse für Selbstverletzungen. Fragen Sie nach ihren Gefühlen und hören Sie ihnen gut zu – ihre Probleme sind real.
Suchen Sie medizinische Hilfe auf und lassen sich durch Ärzte leiten. Nehmen Sie jegliche Behandlungsvorschläge an und unterstützen Ihr Kind bei deren Umsetzung.
Mögliche Massnahmen zur Prävention
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Ihren Teenager vor Suizidgedanken zu schützen. Beginnen Sie mit dem offenen Gespräch über psychische Gesundheit.
Ermutigen sie ihr Kind dazu, ein gesünderes Leben beispielsweise durch körperliche Aktivitäten, eine ausgewogene Ernährung sowie einem geregeltem Schlafmuster anzustreben.
Bieten Sie Unterstützung während der Behandlungszeit an – dies kann eine lange und schwierige Phase sein. Achten Sie darauf, dass Alkohol oder Medikamente sicher aufbewahrt sind.
Wenn Sie sich Sorgen um Ihr Kind machen, zögern Sie nicht, das Gespräch zu suchen und umgehend Hilfe einzuholen.
Brauchen Sie Hilfe?
Sind Sie selbst depressiv oder haben Sie Suizidgedanken? Dann kontaktieren Sie bitte umgehend die Dargebotene Hand (www.143.ch).
Unter der kostenlosen Hotline 143 erhalten Sie anonym und rund um die Uhr Hilfe. Die Berater können Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Auch eine Kontaktaufnahme über einen Einzelchat oder anonyme Beratung via E-Mail ist möglich.
Hilfe für Suizidbetroffene: www.trauernetz.ch