Depressiv? Warum es so wichtig ist, sich jemandem anzuvertrauen
Heranwachsende haben es oft nicht leicht. Brenzlig wird es, wenn sie von Depressionen betroffen sind. Hier braucht es Hilfe – und davor Mut und Vertrauen.
Eine dunkle Kummerwolke hängt fast über jedem Teenager irgendwann einmal. Doch wenn Traurigkeit und Verzweiflung gar nicht mehr gehen möchten, ist das etwas anderes.
Gerade für Jugendliche sind Depressionen schwer zu erklären und noch schwerer zu verstehen. Häufig fühlen sie sich allein mit diesem scheinbar unlösbaren Problem.
Doch es gibt Hilfe und Unterstützung. Der erste Schritt besteht darin, sich jemandem anzuvertrauen.
Worte finden für das Unsagbare
Wichtig ist es, sich ein Herz zu fassen und sich seinen Eltern oder einer anderen vertrauenswürdigen erwachsenen Person zu öffnen. Das kann auch ein Schulberater, Lehrer, Pastor oder Trainer sein.
Gut möglich, dass Betroffene Angst vor einem entsprechenden Gespräch haben, auch deshalb, weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen. Doch es geht hier nicht um die perfekten Worte.
Ein Einfaches: «Hast du einen Moment? Ich muss reden», kann schon der Anfang sein, und zwar auch der Anfang eines Heilungsprozesses.
Reden hilft weiter
Anschliessend geht es darum, seine Gedanken zu teilen – etwa, dass man sich in letzter Zeit ziemlich niedergeschlagen fühlt. Oftmals reicht das für eine tiefgreifende Konversation aus, denn mit jemandem über seine Gefühle zu sprechen, kann eine grosse Erleichterung sein.
Der andere hört am besten aufmerksam zu und zeigt Mitgefühl. Dieses Gespräch kann Hoffnung und einem das Gefühl geben, dass man nicht allein ist.
Manchmal können Eltern oder andere Vertrauenspersonen eine neue Perspektive auf ein Problem bieten und haben wertvolle Ratschläge parat. Mit ihrer Unterstützung fällt es leichter, selbst nach Lösungen zu suchen.
Wenn mehr Hilfe benötigt wird
In manchen Fällen reicht ein einfaches Gespräch mit den Eltern aus, um sich besser zu fühlen. In anderen ist zusätzliche Hilfe notwendig – und das ist auch vollkommen in Ordnung.
Fühlt man sich länger als eine bis zwei Wochen traurig oder schlecht gelaunt, sollte man auch das seinen Eltern mitteilen. Sie können einen Arzttermin zur Überprüfung auf Depression vereinbaren.
Der Arzt kann entsprechende Fragen stellen oder einen Fragebogen ausfüllen lassen. Er weiss auch Bescheid, welche Schritte anschliessend zu tun sind.
Therapie: ein weiterer Schritt zur Besserung
Möglicherweise kann eine Therapie notwendig sein. Informationen, die man mit einem Therapeuten teilt, bleiben vertraulich – ausser er hat Sicherheitsbedenken.
Auch während einer Therapie können die Eltern noch viel tun: Sie können helfen, die in der Therapie erlernten Techniken anzuwenden.
Oder einfach nur da sein, um das Kind daran zu erinnern, dass sie es lieben und an es glauben. Es sind oft die vermeintlich kleinen Dinge, die einen grossen Unterschied machen.