Alarmierend – oder normal? Wenn Jugendliche viel allein sind
Wirkt ein Kind einsam, kann das Eltern beunruhigen. Doch wann ist es an der Zeit, dass man sich wirklich Sorgen machen muss?
Wenn ein Kind einsam zu sein scheint, ist das für Eltern oft nur schwer zu ertragen. Mitunter liegt man mit Gedankenkarussell nachts wach und fragt sich, ob der Nachwuchs glücklich oder isoliert ist.
Doch Alleinsein muss nicht zwangsläufig ein Problem darstellen, im Gegenteil: Manchmal ist es durchaus gesund, ja, gar notwendig.
Letztlich gibt es einen feinen Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit bei Jugendlichen.
Alleine – oder tatsächlich einsam?
Jedes Kind ist einzigartig. Diese einfache Wahrheit gilt auch für sein Bedürfnis nach Sozialkontakten.
Introvertierte Kinder beispielsweise schöpfen ihre Energie aus Zeiten der Stille und des Rückzugs. Sie verbringen möglicherweise mehr Zeit alleine als extrovertierte Gleichaltrige, die ihre Batterien in Gesellschaft aufladen.
Doch während das bewusste Suchen nach Ruhephasen vollkommen normal ist, wird es bedenklich, wenn Gefühle von Isolation und Traurigkeit überhandnehmen.
Signale richtig deuten
Die Grenze zwischen gesundem Alleinsein und schädlicher Einsamkeit zu (er)kennen, ist entscheidend. Einsame Teenager ziehen sich möglicherweise zurück und verbringen auffällig viel Zeit isoliert.
Und das oft, obwohl sie den Wunsch nach sozialer Interaktion haben, was allerdings nicht so recht klappen will. Solche Verhaltensänderungen sollten Eltern hellhörig machen.
Vor allem dann, wenn sie bemerken, dass sich das bisherige soziale Muster verändert hat. Gut möglich, dass Eltern aufgrund ihrer eigenen Persönlichkeit Schwierigkeiten bei der Einschätzung der Lage haben.
Zwischen Rückzug und Alarmstufe Rot
Ist mein Teenie-Kind zufrieden mit dem Alleinsein – oder leidet es unter Einsamkeit? Gerade, wenn die Eltern selbst sehr kontaktfreudig sind, lässt sich das für sie nicht immer leicht deuten.
Hat der Jugendliche früher einen aktiven Freundeskreis gepflegt und findet nun scheinbar keinen Anschluss mehr? Solche drastischen Änderungen im Sozialverhalten eines Heranwachsenden sollte man nicht ignorieren.
Hier sind Aufmerksamkeit und gegebenenfalls sogar fachkundige Unterstützung gefragt, um sicherzustellen, dass aus temporärer Zurückgezogenheit keine langfristige Isolation wird.