Ängste besiegen: Wie das Stufenmodell Kinder wachsen lässt
Viele Kinder haben Ängste. Wie Sie Ihrem Kind beim Überwinden dieser helfen können, erklären wir an den Beispielen von sozialer Angst und Trennungsangst.
Angst ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens, aber wenn sie im Leben von Kindern Überhand nimmt, kann das alarmierend sein. Doch es gibt Wege, wie Sie Ihrem Kind helfen können.
Mit einem Stufenmodell ist eine schrittweise Bekämpfung von Angstzuständen möglich. Es beginnt mit Situationen oder Dingen, die nur geringe Angst auslösen und steigert sich langsam zu den wirklich beängstigenden Sachen.
Durch wiederholtes Üben wird das Kind immer sicherer in den angstauslösenden Situationen. Das Kind macht positive Erfahrungen, fühlt sich selbstwirksam und baut zunehmend mehr Selbstvertrauen auf. Aber wie geht das genau?
Beispiel 1: Mein Kind leidet unter sozialer Angst
Für ein 4-jähriges Kind mit sozialer Angst besteht die erste Stufe darin, ein ihm bereits bekanntes Kind zum Spielen einzuladen. Die nächste Stufe könnte sein, ein fremdes Kind auf dem Spielplatz anzusprechen.
Zuletzt kann das Kind sein Getränk in einem Café selbst bestellen.Tipp: Wichtig hierbei ist, dass Eltern Situationen wählen, in denen ein positiver Lernerfolg sehr wahrscheinlich ist.
Zum Beispiel ein Kind zum Spielen einzuladen, von dem man weiss, dass es zusagen wird.
Beispiel 2: Mein Kind hat Trennungsangst
Ein 7-jähriges Kind mit Trennungsangst spielt vielleicht alleine im Zimmer, während der beaufsichtigende Elternteil in Sichtweite Wäsche faltet. Klappt das gut, kann sich der Elternteil in ein anderes Zimmer zum Arbeiten zurückziehen.
Hat sich auch hier eine gut funktionierende Routine etabliert, können Eltern auch mal die Etage wechseln. Zuletzt spielt das Kind entspannt im Garten, die Eltern sind im Haus.
Tipp: Bleiben Sie immer in Rufweite Ihres Kindes. Seien Sie ausserdem bei Rückschritten nachsichtig – nur positive Erfahrungen bringen langfristig die gewünschten Lernerfolge.
Elterliches Vorbild zur Überwindung von Ängsten
Nicht zuletzt spielt auch Ihre Funktion als Vorbild eine entscheidende Rolle beim Umgang Ihres Kindes mit schwierigen Situationen. Achten Sie daher darauf, wie Sie selbst in stressigen Situation reagieren und kommunizieren.
Angst ist in Ordnung, lässt sich aber überwinden. Lassen Sie Ihr Kind an diesem Prozess teilhaben und daran wachsen.
