Wie Sie Ihr schüchternes Kind (be)stärken

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Am 13.03.2024 - 15:27

Schüchterne Kinder machen Eltern oft Sorgen. Warum die meist unbegründet ist und warum Schüchternheit auch eine richtige Superkraft sein kann.

Mädchen liest und hört Musik
Introvertierte Kinder ziehen sich gerne zurück. - Depositphotos

Wenn Kinder weniger kontaktfreudig und eher in sich gekehrt sind, sind Eltern oft beunruhigt. Schliesslich möchten sie nur das Beste für ihren Nachwuchs.

Doch was ist eigentlich das «Beste»? Wir verraten, wie Sie herausfinden, was Ihrem Kind wirklich gut tut, was Schüchternheit mit der Genetik zu tun hat und wann Grund zur Sorge besteht.

Temperamente und Gene sind verschiedenen

Es gibt Kinder, die fühlen sich nahezu in jeder Situation wohl und «matchen» gleich mit allem und jedem. Und dann gibt es eher zurückhaltende Kinder, die Fremden skeptisch begegnen und neue Situationen erstmal genau beobachten.

Schüchterheit ist bei Kindern absolut keine Seltenheit, denn Temperamente sind verschieden. Aber wieso sind manche Kids eher proaktiv und andere so gar nicht?

Vater Kind gehen spazieren
Schüchternheit kann sowohl genetisch bedingt als auch sozial geprägt sein. - Depositphotos

Vieles deutet darauf hin, dass Schüchternheit genetisch bedingt ist. Hirnforschungen zeigen, dass bei schüchternen Menschen die Areale des Gehirns besonders aktiv sind, in denen Angst entsteht.

Was braucht mein Kind?

Aber auch die Erziehung kann eine Rolle spielen. Überbehütende Eltern, die ständig für ihre Kinder einspringen und ihnen keine Möglichkeit zur Selbstständigkeit geben, können Zurückhaltung fördern.

Ihr Kind hat einige wenige gute Freunde anstatt eines grossen Freundeskreises? Und es trifft sich auch lieber mit einem anderen Kind zum Spielen als gleich mit einer ganzen Gruppe?

Eher introvertierte Kinder verbringen oft gerne Zeit alleine und ungestört mit sich und ihren Hobbys. Fragen Sie Ihr Kind, was es braucht, um glücklich und zufrieden zu sein und akzeptieren Sie dies so.

Schüchternheit ist keine negative Eigenschaft

Leider gilt Schüchternheit in unserer Gesellschaft teilweise immer noch als Problem. Dabei haben schüchterne Kinder durchaus ihre ganz eigenen Stärken.

Eine gute Beobachtungsgabe und ein Gefühl für die Stimmung in einem Raum sind positive und sehr wertvolle Eigenschaften. Auch das Abtauchen in eine eigene Welt (z.B. beim Puzzeln oder Zeichnen) spricht für Selbstständigkeit und eine hohe Konzentrationsfähigkeit.

Und wer sagt eigentlich, dass es besser ist, viele oberflächliche Freundschaften zu haben als nur wenige aber dafür tiefgehende?

Wann ist Zurückhaltung krankhaft?

Nicht immer tut Zurückhaltung Kindern gut. Wenn Eltern merken, dass die Schüchternheit ihr Kind belastet und es dadurch Nachteile hat, sollten sie eingreifen.

Junge alleine einsam
Wenn Kinder sich ausgeschlossen oder einsam fühlen, sollten Eltern eingreifen. - Depositphotos

Auch, wenn jeder soziale Kontakt oder das Verlassen des Zuhauses zur Qual wird, sollten Eltern ärtzliche Hilfe in Anspruch nehmen. Damit Sie Ihr schüchternes Kind unterstützen können, sollten Sie es keinesfalls in Watte packen.

Stattdessen sollten Sie ihm Situationen ermöglichen, an denen es wachsen kann. Durch kleine Erfolge wird Ihr Kind an Selbstvertrauen und Zuversicht gewinnen.

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