Träumt mein Baby im Schlaf?
Man könnte meinen, dass Babys intensiv träumen, wenn sie schlafen und währenddessen zucken oder lächeln. Die Forschung sagt jedoch etwas anderes.
Lächeln Babys im Schlaf wegen eines Reflexes oder sind sie tief in einem angenehmen Traum versunken? Wir werfen einen Blick auf das Mysterium des Babyschlafs und ob sie träumen.
Zuallererst ist es wichtig zu wissen, dass vieles über den Schlaf von Säuglingen noch unbekannt ist. Dies liegt zum Teil daran, dass die Kleinen noch nicht kommunizieren können und wir daher nur spekulieren.
Forscher arbeiten immer noch daran zu verstehen, wie das Gehirn von Babys Informationen verarbeitet – ein wichtiger Faktor für Träume.
Faszination REM-Schlaf
Träume können in jeder Schlafphase auftreten, am wahrscheinlichsten jedoch während des REM-Schlafs (Rapid Eye Movement). Die American Academy of Pediatrics berichtet sogar davon, dass Säuglinge bis zu 50 Prozent ihrer Schlafzeit im REM-Zustand verbringen.
Bei Erwachsenen sind es nur 20 Prozent, und theoretisch bedeutet es: Wenn Babys träumen könnten, dann würden sie viel Zeit damit verbringen.
Einige Neurowissenschaftler glauben jedoch, dass Kinder erst die Fähigkeit haben müssen, Dinge visuell und räumlich vorzustellen, um zu träumen. Diese Selbstwahrnehmung fehlt bei Babys noch.
Moro-Reflex: Der Schreckreflex der Neugeborenen
Babys kommen mit einem sogenannten Moro-Reflex zur Welt. Dieser Reflex tritt zwischen der 28. und 32. Schwangerschaftswoche auf und verschwindet normalerweise zwischen dem dritten bis sechsten Lebensmonat wieder.
Es handelt sich hierbei um einen unbeabsichtigten Schutzreflex, der uns glauben lässt, dass Babys wohl träumen: Die Säuglinge strecken ihre Arme, Beine sowie ihren Hals aus und ziehen sie dann schnell wieder zusammen.
Dieser Moro-Reflex kann durch Zuckungen oder Rucke während des REM-Schlafs ausgelöst werden. Durch Pucken kann man diese Bewegungen reduzieren und somit die Wahrscheinlichkeit für den Moro-Reflex im Schlaf verringern.
Wann beginnen Kinder wirklich zu träumen?
David Foulkes, Psychologe und weltweit führender Experten für pädiatrisches Träumen, nimmt ebenfalls an, dass Menschen fälschlicherweise glauben, dass Babys träumen. Das sei ein Trugschluss:
Dem Hirn von Säuglingen fehlten demnach sowohl die Reife als auch die Erfahrungen, um Träume zu erzeugen. Auch wenn wir immer noch keine genaue Antwort darauf haben, wann Menschen anfangen zu träumen:
Dass Kinder erst dann träumen, wenn sie ein besseres Verständnis ihrer Umwelt entwickeln, ist wahrscheinlich. Deshalb ist auch das Lächeln im Schlaf oft ein Reflex und noch kein «echtes» Lächeln.