Schwangerschaft nach einer Wochenbettdepression: Eine gute Idee?

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Am 22.08.2024 - 06:54

Postpartale Depressionen sind für Betroffene eine grosse Belastung. Ob Mütter erneut schwanger werden wollen, ist individuell verschieden.

Traurige Mutter, Kinderbett
Aus Angst vor einer erneuten Wochenbettdepression trauen einige Mütter sich nicht, noch einmal schwanger zu werden. - Depositphotos

Frauen, die nach der Geburt ihres ersten Kindes unter postpartaler Depression gelitten haben, fürchten oft eine Wiederholung dieses emotionalen Tiefpunkts. Aber diese Angst muss nicht in Stein gemeisselt sein.

Eine fundierte Vorbereitung und das Bewusstsein über mögliche Risiken helfen, eine erneute Schwangerschaft zu planen.

Was nach einer Wochenbettdepression zu beachten ist

Viele Paare träumen davon, ihrem Erstgeborenen ein Geschwisterchen zu schenken. Die Erfahrung einer postpartalen Depression kann jedoch wie eine unsichtbare Barriere wirken.

Depressive Mutter, Kinderbett
Dem Baby eine Schwester oder einen Bruder zu schenken, ist für Mütter, die unter einer Wochenbettdepression gelitten haben, oft psychisch herausfordernd. - Depositphotos

Dabei zeigt sich immer wieder: Mit der richtigen Unterstützung und einer offenen Kommunikation lassen sich Ängste abbauen.

Ein Gespräch mit Fachleuten hilft dabei, individuelle Wege aufzeigen, wie man mit der Angst vor einer erneuten Depression umgehen kann. Denn was einmal war, muss sich nicht zwangsläufig wiederholen.

Risiko erkennen – Stärke gewinnen

Zwar steigt das Risiko einer erneuten Depression bei Frauen, die bereits Erfahrungen damit gemacht haben. Doch es gibt keinen Grund zur Resignation.

Statistisch gesehen liegt die Wahrscheinlichkeit zwischen 30 und 70 Prozent, abhängig von verschiedenen Faktoren. Dazu gehören Herausforderungen wie Frühgeburten, Stillprobleme oder auch finanzielle Sorgen.

Diese Faktoren sind zwar nicht immer beeinflussbar. Aber das Bewusstsein darüber ermöglicht es Betroffenen schon im Vorfeld, sich gezielt vorzubereiten und Unterstützung zu holen.

Hilfe holen ist kein Zeichen von Schwäche

Eine solide Unterstützungsstruktur aus Familie, Freunden sowie medizinischen Fachkräften hilft, das Risiko einer erneuten Depression zu senken. Besonders wichtig ist dabei die Rolle des Kinderarztes als vertrauensvoller Ansprechpartner für frischgebackene Mütter.

Mutter, Kind
Ob eine Therapie oder Unterstützung durch die Familie: Es gibt einige Hilfsmöglichkeiten für Mütter mit depressiver Vergangenheit, um sich erneut für eine Schwangerschaft zu entscheiden. - Depositphotos

Auch Therapeuten spielen eine wichtige Rolle. Sie können helfen, Ängste anzugehen, bevor sie übermächtig werden.

Zudem bietet eine Therapie einen geschützten Raum, um Gefühle ohne Urteil teilen zu können.

Unterstützung durch den Partner

Nicht nur die betroffene Frau selbst sollte über Anzeichen einer Wochenbettdepression informiert sein. Auch Partner sowie nahe Familienmitglieder sollten sensibilisiert werden, um frühzeitig reagieren zu können.

Ob finanzielle Sorgen oder Überforderung im Alltag: Sprechen Sie offen über Ihre Bedürfnisse und die weitere Familienplanung mit Ihrem Partner.

Gespräche entlasten, schaffen Vertrauen sowie Sicherheit und beugen Missverständnissen vor. So senken Sie ebenfalls das Risiko einer erneuten Wochenbettdepression.

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