Hypnobirthing verspricht eine Geburt mit weniger Schmerzen

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Am

Angst vor dem Geburtsschmerz und die Schmerzen selbst verursachen oft grossen Stress. Hypnobirthing soll Abhilfe schaffen. Das steckt dahinter.

Hypnobirthing soll dazu beitragen, dass Schwangere weniger Geburtsschmerzen verspüren.
Hypnobirthing soll dazu beitragen, dass Schwangere weniger Geburtsschmerzen verspüren. - Depositphotos

Natürliche Geburten und die damit zusammenhängenden Entspannungstechniken haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Eine immer beliebter werdende Methode ist das Hypnobirthing.

Es handelt sich hierbei nicht um eine Show-Hypnose, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Vielmehr soll diese Technik dazu beitragen, dass Frauen ein positiveres Geburtserlebnis haben.

Aber was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und ist es auch für Sie die richtige Wahl?

Hypnobirthing: Entspannter gebären

Vor allem Erstgebärende sind oft besonders nervös, wenn die ersten Wehen einsetzen. Schliesslich hat fast jede Frau schon von schrecklichen Geburtsgeschichten gehört.

Erstgebärende verspüren häufig eine grosse Angst vor den Geburtsschmerzen.
Erstgebärende verspüren häufig eine grosse Angst vor den Geburtsschmerzen. - Depositphotos

Hier kommt das Hypnobirthing ins Spiel: Diese Methode setzt auf natürliche Schmerzlinderung durch gezielte Geist-Körper-Techniken.

Frauen lernen, wie sie Atemtechniken, Selbsthypnose sowie positive Affirmationen und Visualisierungen einsetzen. All dies fördert eine tiefe Entspannung und hilft bei der Schmerzbewältigung während der Geburt.

Die Ursprünge des Hypnobirthings

Der Begriff «Hypnobirthing» wurde erstmals 1989 von Marie F. Mongan verwendet – einer preisgekrönten Hypnotherapeutin. Einige Konzepte basieren auf den Grundsätzen der Hypnotherapie.

Mongan stütze ihre Methoden hauptsächlich auf die Arbeit zweier angesehener Befürworter natürlicher Geburten: Dr. Jonathan Dye aus Buffalo, New York, und den englischen Gynäkologen Dr. Grantly Dick-Read.

Während ihrer ersten Schwangerschaft las Mongan das Buch «Childbirth Without Fear» von Dr. Dick-Read. Sie soll die darin beschriebenen Techniken für eine bessere Geburtserfahrung genutzt haben.

Die Idee hinter dem Konzept

Die Philosophie des Hypnobirthings zielt darauf ab, Ängste rund um den Geburtsprozess zu zerstreuen. Anstelle von «Wehen» spricht man hier lieber von Wellen oder Aufwallungen.

Es geht vor allem darum, sich zu entspannen und sich positiv einzustellen, mit dem Ziel eines schönen Geburtserlebnisses. Hypnobirthing ist besonders in einem natürlichen Geburtsumfeld beliebt, kann aber auch im herkömmlichen Gesundheitswesen eingesetzt werden.

Ob Atemübungen während Wehen und Geburt oder andere Techniken: Hypnobirthing bietet verschiedene Ansätze.
Ob Atemübungen während Wehen und Geburt oder andere Techniken: Hypnobirthing bietet verschiedene Ansätze. - Depositphotos

Es gibt verschiedene Ansätze zur Auswahl. Möglich ist auch, Kurse in mehreren Methoden zu belegen und das Gelernte zu kombinieren.

Wie funktioniert Hypnobirthing in der Praxis?

Praktisch beruht das Prinzip des Hypnobirthings auf der Senkung von Stresshormonen. Diese gestalten den Geburtsprozess oft sehr schmerzhaft und langwierig.

Denn sie verengen die Muskeln der Gebärmutter, es entstehen Schmerzen und die Geburt verzögert sich. Hypnobirthing fördert hingegen positive Hormone wie Endorphine oder Oxytocin, was zu natürlicher Entspannung führt.

Idealerweise wird während des Entbindungsprozesses ein tiefer Entspannungs- oder Trancezustand erreicht. Die Entspannung soll beispielsweise durch besonders tiefes Einatmen und schnelles Ausatmen gefördert werden.

Die Vorteile des Hypnobirthings

Wenn Gebärende mehr Freude als Angst verspüren, ist es oft möglich, den Bedarf an Epiduralanästhesie (PDA) und Schmerzmitteln zu reduzieren. Denn aufgrund der Endorphinausschüttung kommt es zur Linderung der Beschwerden.

Oft ist es für Mütter dank Hypnobirthing möglich, sich weniger auf den Schmerz und mehr auf den ersten Kontakt mit dem Neugeborenen zu konzentrieren.
Oft ist es für Mütter dank Hypnobirthing möglich, sich weniger auf den Schmerz und mehr auf den ersten Kontakt mit dem Neugeborenen zu konzentrieren. - Depositphotos

Nicht immer muss eine Geburt eingeleitet werden, wenn Hypnobirthing zum Einsatz kommt. Zudem haben Mütter oft auch den Vorteil, ihr Baby bewusster wahrzunehmen, wenn sie nicht von Schmerzen übermannt werden.

Dennoch ist zu beachten, dass die Vorbereitung viel Geduld und Zeit erfordert und die Wirkung bei jeder Frau individuell ausfällt. Berücksichtigen Sie auch, dass die Methode keine Garantie für eine schmerzfreie Geburt bietet, die Beschwerden aber zumindest lindern soll.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

Kommentare