Wenn Stillen zur Herausforderung wird
Obwohl viele Mütter sich das Stillen als verbindendes Erlebnis vorstellen, kommt es oft zu Problemen, die emotional und körperlich belasten.
Das Stillen eines Neugeborenen wird oft als eine der natürlichsten und schönsten Erfahrungen zwischen Mutter und Kind beschrieben. Viele Frauen aber kämpfen mit Schwierigkeiten.
Die Probleme sind vielfältig und können emotional zermürbend sein.
Häufige Probleme beim Stillen
Nicht selten berichten frischgebackene Mütter von Schmerzen beim Stillen, die weit über das hinausgehen, was als normal betrachtet wird. Mastitis, eine entzündliche Brusterkrankung, kann dabei nur der Anfang sein.
Die körperlichen Beschwerden werden oftmals von Versagensängsten begleitet. Diese emotionale Belastung verstärkt häufig das Gefühl der Isolation während einer ohnehin schon vulnerablen Phase im Leben einer Frau.
Der Austausch in sozialen Medien oder innerhalb des Freundeskreises offenbart schnell: Das Thema ist ein Tabu, über das kaum gesprochen wird.
Das Selbstwertgefühl leidet
Für einige Frauen verwandelt sich die Stillzeit in eine Zeit, die am Selbstwert nagt. Die ständige Sorge darüber, ob genug Milch produziert wird oder warum es einfach nicht «richtig» funktionieren will, nagt am Selbstbewusstsein.
Experten betonen dabei immer wieder: Nicht jede Frau kann auf natürliche Weise stillen.
Und das ist völlig okay. Dennoch fällt es vielen schwer, diesen Fakt anzunehmen und ohne Schuldgefühle alternative Wege wie Flaschennahrung zu erwägen.
Aufklärungsbedarf besteht weiterhin
Trotz zunehmender Offenheit rund um Geburtserfahrungen bleibt beim Thema Stillen viel Raum für Verbesserung im Bereich Aufklärung und Unterstützung. Viele Frauen berichten davon, dass sie zum Beispiel vor der Geburt nicht auf die Probleme vorbereitet waren.
Angebote wie Stillberatungen oder professionelle Unterstützung durch Hebammen schaffen Abhilfe. Jedoch wissen viele Betroffene nichts von deren Existenz oder scheuen aus unterschiedlichen Gründen den Weg dorthin.
Dazu trägt oft auch der gesellschaftliche Erwartungsdruck bei.
Blick nach vorn: Es gibt Lösungen
Von medizinischen Produkten zur Förderung der Milchbildung bis hin zum offenen Dialog über Alternativen: Niemand muss diesen Weg alleine gehen.
Wichtig ist auch, dass vor allem Partner und Familie Verständnis aufbringen und aktiv Unterstützung anbieten. Anstatt Druck auszuüben oder gar Urteile zu fällen, hilft es, andere zu sensibilisieren.
Eine informierte Gemeinschaft bildet letztlich den besten Nährboden für ein unterstützendes Umfeld.