Babys Herzschlag im Mutterleib – ein emotionale Angelegenheit

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Am 22.06.2024 - 15:54

Von Woche zu Woche vollzieht sich eine atemberaubende Transformation im Herzen und Kreislaufsystem Ihres Babys – ein Wunderwerk der Natur.

Schwangere, Herztöne
Den Herzschlag des Ungeborenen erstmals zu hören, ist für werdende Eltern eine emotionale Angelegenheit. Ab wann lässt sich die kardiale Aktivität nachweisen? - Depositphotos

Die Spannung steigt, wenn werdende Eltern das erste Mal den Herzschlag ihres ungeborenen Kindes hören. Dieser Moment ist nicht nur emotional bewegend, sondern markiert auch einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung des Fötus.

Schon früh in der Schwangerschaft nimmt das kleine Herz Ihres Babys seine Arbeit auf: Bereits in den ersten vier Wochen bildet sich im Embryo eine deutliche Zellgruppe, die sich zu Herz und Kreislaufsystem entwickelt.

Ab der fünften Woche beginnen diese Strukturen dann spontan zu pulsieren. Im zweiten Trimester übernimmt das kindliche Gehirn die Kontrolle über den Herzschlag und bereitet ihn auf das Leben ausserhalb des Mutterleibs vor.

Das Wunder der Entwicklung: Wie das Herz Ihres Babys wächst

Bereits ab der sechsten Woche schlägt das embryonale Herz etwa 110 Mal pro Minute. Dieser Rhythmus kann sich innerhalb von zwei Wochen auf beeindruckende 150 bis 170 Schläge pro Minute erhöhen.

CTG Herztöne
Bereits ab dem 22. Tag schlägt das Herzchen Ihres kleinen Wunders. Im letzten Trimester wird der Herzschlag dann mittels CTG überwacht. - Depositphotos

Um die neunte oder zehnte Woche pendelt sich die Frequenz bei etwa 170 Schlägen pro Minute ein. Im Verlauf der Schwangerschaft nimmt diese Rate dann wieder ab und liegt um die zwanzigste Woche herum bei etwa 140 Schlägen pro Minute.

Während der Geburt variiert sie typischerweise zwischen 110 und 160 Schlägen pro Minute. Je nach Situation auch mal mehr oder weniger.

Wie funktioniert das fetale Herz?

Bereits im Mutterleib arbeitet das Herz Ihres Babys unermüdlich, allerdings noch etwas anders als bei einem Neugeborenen. Denn da Ihr Baby in Ihrem Bauch noch nicht atmet, müssen seine Lungen vor der Geburt nicht aktiv sein.

Daher verlässt sich Ihr Baby während seiner Entwicklung im Mutterleib auf den Nabelstrang. Dieser liefert eine kontinuierliche Versorgung mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut von Ihnen.

Nach der Geburt schaltet sich dann innerhalb kürzester Zeit das fetale Kreislaufsystem ab. Es macht Platz für ein eigenständiges Funktionieren aller Organe – ein echtes Wunderwerk der Natur.

Das süsse Geräusch des Lebens: Wann kann man den Herzschlag hören?

Bei einem Ultraschall in den ersten Wochen können Fachkräfte die embryonale kardiale Aktivität bereits erkennen. Ab etwa der sechsten Schwangerschaftswoche hören dann auch Sie bei Ihrem vorgeburtlichen Termin meist erstmals den Herzton Ihres Babys.

Aber keine Sorge, wenn dies noch nicht der Fall ist. Vielleicht versteckt sich Ihr kleiner Liebling einfach nur in einer Ecke Ihrer Gebärmutter oder hat seinen Rücken nach aussen gedreht.

Schwangere Ultraschallbild
Bei einer Ultraschalluntersuchung über die Bauchdecke ist der Herzschlag Ihres Babys meist zwischen der sechsten und der achten Woche nachweisbar. - Depositphotos

Bei Ihrem nächsten Termin wird Ihr Arzt sicherstellen, dass alles in Ordnung ist. Zwischen der 17. und 20. Schwangerschaftswoche sind die Kammern des kindlichen Herzens so weit entwickelt, dass sie auf dem Ultraschall deutlich sichtbar sind.

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