Warum kooperiert mein Kind nicht?
Familienalltag ist oft Stress pur – da muss jeder funktionieren. Aber warum gelingt das so selten? Es könnte daran liegen, dass Ihrem Kind etwas fehlt ...
Alle Eltern kennen das Dilemma: Man muss los und das Kind hat sich in sein Spiel vertieft.
Man versucht es mit ruhiger Ansprache. Ein Mal, zwei Mal, drei Mal – aber das Kind reagiert nicht. Was dann passiert, wollen viele Eltern eigentlich vermeiden:
Sie werden aus Verzweiflung heraus laut. Doch wie kann man Kinder auch in stressigen Situationen zum Mitmachen motivieren, ohne dabei die Stimme zu erheben?
Wenn Eltern ihre Kinder anschreien
Alle Eltern kennen dieses Gefühl, wenn Kinder die elterlichen Wünsche ignorieren. Egal, ob man bittet, fleht oder schreit, die erhoffte Wirkung bleibt nicht selten aus.
Dieses Verhalten kann Eltern schnell zur Weissglut bringen und in einen Teufelskreis aus elterlichem Schreien und kindlichem Ignorieren führen. Kinder wollen kooperieren, denn es ist ihnen von Natur aus in die Wiege gelegt, sich der Gruppe anzupassen, doch häufig überfordern wir unsere Kinder im Alltag.
Ein Kind, das den ganzen Tag in der Kita kooperiert hat, ist erschöpft. Wird es nun am Abend noch zum Einkaufen mitgenommen, ist es mit seinen Kräften vollkommen am Ende – und explodiert.
Die individuellen Bedürfnisse von Kindern erkennen
Bei Babys ist die Bedürfnisbefriedigung selbstverständlich. Viele Eltern wissen genau, wann ihr Baby Hunger hat, wann die Windel voll ist, wann es müde ist oder kuscheln will.
Warum fällt es uns so schwer, Kindern ihre Bedürfnisse zuzugestehen? Die Grundbedürfnisse werden mit den Jahren durch individuelle Bedürfnisse erweitert:
Bedürfnisse nach Verständnis, sozialer Anerkennung, körperlicher Wertschätzung und Selbstverwirklichung sind zutiefst menschlich. Werden diese Bedürfnisse nicht erfüllt, kooperieren Kinder oft nicht.
Bedürfnisorientierte Erziehung fördert die Harmonie
Es ist nicht immer leicht nachzuvollziehen, aber häufig steckt hinter unkooperativem Verhalten von Kindern ein unerfülltes Bedürfnis. Versuchen Sie, sich in die Lage Ihres Kindes zu versetzen und sein Verhalten zu ergründen.
Natürlich kann der Alltag nicht immer an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden, aber manchmal eben doch: Muss tatsächlich am Abend noch eingekauft werden oder geht das nicht auch am Wochenende?
Sie werden merken: Je häufiger Kinder sich verstanden und gesehen fühlen, desto öfter werden sie auch versuchen, den Wünschen ihrer Eltern nachkommen.