So erkennen Sie ernsthafte psychische Probleme bei Ihren Kindern

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Am 10.07.2024 - 15:36

Nicht jede Verhaltensänderung deutet auf eine psychische Erkrankung hin. Letztere bei Kindern rechtzeitig zu erkennen, hilft jedoch.

Trauriges Kind im Arm eines Erwachsenen
Je früher Eltern ernsthafte psychische Erkrankungen bei Kindern erkennen, desto eher kann dem Nachwuchs geholfen werden. - Depositphotos

Normale Ängste von tiefer liegenden Problemen bei Kindern zu unterscheiden, ist wichtig. Wenn psychische Erkrankungen im Kindesalter erkannt werden, ist es möglich, dem Nachwuchs zu helfen.

Säuglinge können Trennungsangst verspüren

Kleinere Kinder zeigen oft Ängste, wenn Eltern nicht in sichtbarer Nähe sind oder wenn es zu neuen Situationen kommt. Das ist normal.

Wirkt das Kind allerdings desorientiert und übermässig verängstigt, könnten ernstere Probleme dahinterstecken. Trennungsangst ist zwar normal, verschwindet allerdings etwa 24 Monate nach der Geburt.

Ist dies nicht der Fall, sollten Eltern sich professionelle Hilfe holen, sofern ernsthafte Sorgen bestehen.

Vorschulkinder: Fiktive Figuren als Schreckgespenster

In diesem Alter spiegeln sich häufig reale sowie virtuelle Einflüsse in ihren Ängsten wider. Dabei können sowohl klassische Kinderängste als auch Sorgen über fiktive Charaktere aus Videospielen oder Zeichentrickserien auftreten.

Nachdenkliches Kind
Vor allem virtuelle Einflüsse können bei Kindern zu grösseren Ängsten führen und die mentale Gesundheit beeinflussen. - Depositphotos

Hier sind regelmässige Kontrollen wichtig, um Stresssymptome frühzeitig zu erkennen und entsprechend handeln zu können. Beachten Sie, dass eine digitale Reizüberflutung solche Ängste unter Umständen verstärkt.

Legen Sie deshalb Bildschirmzeiten fest.

Schulkinder: Akademischer Druck und soziale Dynamiken

Bei Schulkindern steigen die Herausforderungen. Sie müssen mit akademischen Anforderungen zurechtkommen und gleichzeitig ihre sozialen Beziehungen online sowie offline meistern.

Hier ist es wichtig, auf Verhaltensänderungen oder emotionale Ausdrücke zu achten, die auf Stress hindeuten könnten. Eine frühzeitige Intervention kann entscheidend sein.

Bieten Sie Ihren Kindern die Möglichkeit, Ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, indem Sie diese ermutigen. So erfahren Sie, wie der Nachwuchs sich fühlt und ob er Stress empfindet.

Jugendliche: Identitätsbildung in der digitalen Welt

Jugendliche stehen vor besonderen Herausforderungen, da sie sich einerseits eine Identität aufbauen müssen. Andererseits sind sie den Erwartungen in und durch digitale Medien ausgesetzt.

Junge Frau bei Therapeutin
Eine Psychotherapie hilft Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen. - Depositphotos

Eltern sollten hier besonders wachsam sein, wenn es um Symptome geht, die über typische Teenager-Sorgen hinausgehen. Hierzu gehören etwa drastische Veränderungen im emotionalen Ausdruck oder Rückzug aus dem Sozialleben.

Verhaltensänderungen geben möglicherweise Hinweise auf eine Depression und bedürfen einer professionellen Behandlung. Wichtige Themen in diesem Alter sind unter anderem Mobbing und Suizidalität.

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