Wie Schwarze Eltern Kindern das Thema Rassismus nähebringen

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

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Schwarze Eltern sind sich darüber bewusst, dass auch ihre Kinder höchstwahrscheinlich Rassismus erleben werden. Doch die Aufklärung ist nicht immer einfach.

Eltern sollten ihre Kinder früh genug zum Thema Rassismus aufklären.
Eltern sollten ihre Kinder früh genug zum Thema Rassismus aufklären. - Depositphotos

Rassismus ist eine bittere Realität, die leider auch vor unseren Kindern nicht Halt macht. Besonders für Schwarze Eltern ist es eine Herausforderung, ihren Kindern die Thematik näherzubringen.

Es gilt dabei, einen schmalen Grat zu bewältigen: Einerseits sollen Kinder auf mögliche rassistische Handlungen vorbereitet werden, andererseits sollen sie nicht lernen, andere Menschen zu hassen.

Sicherheit und Bewusstsein sind wichtige Aspekte in der Erziehung von Kindern im Kontext von Rassismus. Gleichzeitig sollten Stolz auf die eigene Herkunft und Selbstfürsorge vermittelt werden – ein Balanceakt der besonderen Art.

Führen Sie Ihre Kinder früh an das Thema heran

Studien zeigen, dass viele Erwachsene erst mit ihren fast fünfjährigen Kindern über das Thema Rasse sprechen. Doch schon Kleinkinder bemerken Unterschiede zwischen den Menschen um sich herum.

Bereits im Kleinkindalter spüren und sehen Kinder, dass es Unterschiede bei den Hautfarben der Menschen gibt.
Bereits im Kleinkindalter spüren und sehen Kinder, dass es Unterschiede bei den Hautfarben der Menschen gibt. - Depositphotos

Daher sollte man bereits bei jüngeren Kindern offen über Unterschiedlichkeiten sprechen und ihnen so helfen, ihre Umgebung besser zu verstehen. Schulkindern erklären Sie zum Beispiel alles zum Thema Stereotypen und deren potenziell schädlicher Einfluss.

So wird ein Grundstein gelegt für ein differenzierteres Verständnis von Menschlichkeit jenseits äusserlicher Merkmale.

Aufklärung statt Farbenblindheit

Einige Eltern versuchen, ihren Kindern eine 'farbenblinde' Sichtweise zu vermitteln. Das Problem:

Kinder sehen sehr wohl die Unterschiede der Hautfarbe. Der Versuch, dies zu leugnen, entmutigt sie oft nur, darüber zu sprechen oder Fragen zu stellen.

Eine offene Kommunikation ist hier entscheidend. Es ist wichtig, Kindern einen sicheren Raum für Diskussionen über Rassismus und seine Auswirkungen anzubieten.

Rassismus erleben – und ihn bewältigen

Für schwarze Kinder ist es oft besonders hart, wenn sie selbst Opfer von rassistischen Angriffen werden. In solchen Momenten brauchen sie Unterstützung dabei, ihre Gefühle zu verstehen und zu verarbeiten.

Aber auch präventive Massnahmen sind wichtig: Ein starkes Selbstwertgefühl sowie Stolz auf die eigene Herkunft helfen, gegen negative Erfahrungen gewappnet zu sein.

Rassistische Vorfälle in der Schule sind oft besonders prägend und verletzend.
Rassistische Vorfälle in der Schule sind oft besonders prägend und verletzend. - Depositphotos

Sowohl Bücher als auch Rollenspiele zum Thema unterstützen Kinder dabei, das Thema besser zu begreifen. Ermutigen Sie Ihren Nachwuchs ausserdem, bei Unsicherheiten nachzuhaken und vermeiden Sie ein schwieriges Gespräch keinesfalls.

Hass bekämpfen statt Hass verbreiten

Nach einem rassistischen Vorfall kommen bei den betroffenen Kindern möglicherweise Wut und Frustration hoch. Denn Einfühlungsvermögen und Unterstützung, die Gefühle zu verbalisieren, sind essenzielle Ansätze zur Konfliktbewältigung.

Nehmen Sie sich Zeit und sprechen Sie über das Erlebte, anstatt Hass zu schüren. Andernfalls führt das Erlebnis manchmal zu zerstörerischem Verhalten.

Wenn das Kind ein traumatisches Ereignis nicht verarbeiten kann, ist professionelle Hilfe empfehlenswert.

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