Ursachen für den «Nursing Strike» bei Babys

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Am 07.09.2024 - 15:31

Viele frischgebackene Mütter träumen von einer harmonischen Stillbeziehung zu ihrem Neugeborenen. Doch was, wenn das Baby plötzlich die Brust verweigert?

Mama mit Baby auf dem Schoß
Es gibt kaum eine intimere Bindung als die zwischen einer stillenden Mutter und ihrem Kind. Umso besorgter sind Mütter, wenn sich das Baby plötzlich nicht mehr stillen lässt. - Depositphotos

Stellen Sie sich vor: Alles läuft perfekt und Ihr Baby gedeiht prächtig mit Muttermilch als Nahrung.

Und dann, ohne ersichtlichen Grund, beginnt Ihr Kleines beim Anlegen zu weinen oder wendet sich ab. Eine Stillpause oder gar -verweigerung kann für frischgebackene Eltern schnell zur Zerreissprobe werden und Gefühle von Versagen und Unsicherheit erzeugen.

Dieser abrupte Wechsel im Verhalten kann verschiedene Ursachen haben. Experten betonen die Wichtigkeit der Suche nach dem «Warum» hinter diesem Verhalten.

Hilfe, mein Baby streikt

Bereits in den ersten Tagen nach der Geburt können Probleme beim Anlegen auftreten. Ein schlechter Saugansatz oder Schwierigkeiten beim Erfassen der Brust sind keine Seltenheit.

Besonders Frühchen benötigen oft Zeit, um Kraft zu sammeln und die Technik des Trinkens an der Brust zu erlernen. Doch auch physische Gegebenheiten wie flache oder eingezogene Nippel können das Stillen erschweren.

Mama und Baby Nase an Nase
Die Ursachen für eine Stillverweigerung sind vielfältig. Nicht immer liegt es an der Muttermilch. - Depositphotos

Hier gilt es, Geduld zu haben und kreative Lösungen wie spezielle Hilfsmittel oder Stimulationstechniken auszuprobieren.

«Nursing Strike»: Nicht immer liegt es an der Milch

Auch gestandene Stillprofis unter den Babys legen manchmal überraschend eine Pause ein. Viele Mütter glauben dann schnell, ihr Milchangebot sei unzureichend oder ihre Milchqualität mangelhaft.

Dabei sind diese Faktoren selten die eigentliche Ursache für eine Stillkrise. Häufigere Auslöser sind zum Beispiel Infektionen wie eine Mittelohrentzündung, Erkältungen, schmerzhafte Blähungen oder Desinteresse des Babys.

weinendes Baby
Schmerzen spielen eine grosse Rolle bei der Nahrungsverweigerung: sei es durch Zahnen oder Infektionen. - Depositphotos

Beobachten Sie Ihren Schatz auch ausserhalb der Stillzeiten genau. Vermehrtes Schreien, Unruhe oder auffällige Stuhlbeschaffenheit sind mögliche Hinweise auf zugrunde liegende Probleme und geben Aufschluss über etwaige Stillbeschwerden.

Kommunikation ist alles

In dieser herausfordernden Zeit ist es wichtig, mit Fachpersonal in Kontakt zu bleiben – etwa Hebamme oder Kinderarzt. Oftmals können schon kleine Anpassungen im Stillablauf grosse Verbesserungen bewirken.

Vom Abhalten in ruhigen dunklen Räumen abseits jeglicher Ablenkung bis zum Experimentieren mit verschiedenen Positionen: Versuchen Sie, Ihrem Kleinen die Rückkehr zur gewohnten Nahrungsquelle schmackhaft zu machen.

Mama, Baby und Hebamme
Suchen Sie sich während des «Nursing Strikes» professionelle Hilfe bei einer Hebamme oder einem Laktationsberater. - Depositphotos

Ebenso bietet der Austausch mit anderen Betroffenen oft Trost und praktische Hilfe zugleich, denn geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid.

Bleiben Sie geduldig

Vergessen Sie bei alle dem eins nicht: Geduld und Liebe sind Schlüsselkomponenten auf dem Weg zurück zur normalisierten Ernährungsweise Ihres Babys durchs Stillen.

Lassen Sie sich von einem kleinen Streik nicht entmutigen.

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