Clusterfeeding: Hilfe, mein Baby hat ständig Hunger

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Am 25.07.2024 - 06:31

Es gibt Babys, die scheinen immer hungrig zu sein. Warum manche Babys sich kaum ablegen lassen und wie Mütter entlastet werden können.

Baby stillt
Wenn Babys sich nicht ablegen lassen, kann das verschiedene Gründe haben. - Depositphotos

Es ist ein Phänomen, das frischgebackene Mütter an den Rand der Verzweiflung treiben kann: Babys, deren Hunger scheinbar unstillbar ist und die nur an der Brust hängen.

Die Nahrungsaufnahme wird nur durch kurze Schläfchen gestört – danach wollen sie gleich wieder an die Brust. Wird die ihnen verwährt, ist das Geweine gross.

Experten sehen darin oft einen natürlichen Reflex des Säuglings, sich auf bevorstehende Wachstumsschübe vorzubereiten. Aber auch ein grosses Bedürfnis nach elterlicher Zuneigung kann der Grund fürs «Dauerstillen» sein.

Dauerstillen sorgt für Erschöpfung bei Müttern

Das ständige Bedürfnis nach Nahrung in den ersten Lebensmonaten eines Kindes kann bei Müttern schnell zu Erschöpfung führen. Der Schlafmangel und das Gefühl vom Verlust der mütterlichen Selbstbestimmung wird zur Geduldsprobe.

Zudem ist die Milchproduktion extrem kräftezehrend. Doch auch wenn diese Phase besonders anstregendend ist, so schafft sie doch eine sehr enge Bindung zwischen Mutter und Kind.

Frau gestresst
Das ständige Gefühl der Verfügbarkeit kann Mütter stressen. - Depositphotos

Es gilt also, das Positive und die Möglichkeiten in dieser herausfordernden Situation zu sehen.

Babys auf der Suche nach Sicherheit

Nicht immer ist es der pure Hunger, der Babys dazu veranlasst, so häufig nach Nahrung zu verlangen. Oft signalisiert das Neugeborene auf diese Weise auch sein Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit.

Das Saugen beruhigt und gibt ihm Sicherheit – ein wichtiger Aspekt in den ersten Wochen ausserhalb des Mutterleibs.

Fachleute empfehlen daher jungen Eltern oft, neben dem Stillen auch andere Beruhigungsmethoden wie Kuscheln, Wiegen oder sanfte Musik einzusetzen. So lernt das Baby alternative Wege zur Selbstberuhigung kennen.

Vorteile für alle: Väter miteinbeziehen

Die männliche Brust produziert keine Milch und kann dementsprechend kein Kind füttern, aber Väter können auch trösten und Sicherheit geben. Daher sollten Eltern gleich nach der Geburt darauf achten, auch den Papa mit einzubeziehen.

Vater mit baby in Trage
Väter können Babys genauso Trost und Nähe spenden wie Mütter. - Depositphotos

Dies entlastet nicht nur die stillende Mutter, sondern gibt auch die Möglichkeit, dass Vater und Kind eine innige und tiefe Beziehung zueinander aufbauen.

Entscheiden sich Eltern für den Einsatz einer Milchpumpe, kann sogar der Vater Fütterungszeiten übernehmen.

Vermehrtes Clustern: Wachstumsschübe berücksichtigen

In bestimmten Entwicklungsphasen durchlaufen Kinder sogenannte «Growth Spurts» oder Wachstumsschübe. Diese sind charakterisiert durch einen erhöhten Kalorienbedarf sowie ein verstärktes «Clustern».

Mütter sollten solche Phasen als temporäre Abschnitte begreifen lernen. Sie dauern meist nur wenige Tage bis Wochen an und hören dann von alleine wieder auf.

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