Babys pucken: Wie gefährlich ist die Wickeltechnik?

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Am 19.06.2024 - 06:51

Das Pucken wurde lange Zeit als sinnvoll erachtet. Doch es mehren sich Expertenstimmen, dass Pucken gefährlich sein kann. Was steckt dahinter?

Baby eingewickelt in decke
Pucken erhöht das Risiko für Babys, an SIDS zu sterben. - Depositphotos

Pucken war in den letzten Jahren eine beliebte Methode, um neugeborene Babys zu beruhigen. Der Körper des Babys wird hierbei mittels einer besonderen Wickeltechnik eng in ein dünnes Tuch eingeschlagen.

Baby
Pucken soll Babys ein sicheres Gefühl geben. - Depositphotos

Doch ist das wirklich sinnvoll? Welche Vorteile und Risiken birgt es?

Wickeltechnik kann kurzfristige Vorteile bieten

Gerade bei hochsensiblen Babys oder Babys mit Anpassungsstörungen wird das Pucken gerne angewandt. Es soll unruhige Kinder beruhigen und ihnen beim Einschlafen helfen.

Zudem empfinden viele Babys nach der Geburt die grosse Leere um sie herum als irritierend. Denn im Muttlerleib ist es warm und eng.

Diesen Zustand soll das Pucken imitieren.

Plötzlicher Kindstod: Pucken erhöht Risiken deutlich

Mittlerweile sprechen sich aber immer mehr Experten gegen das Pucken aus. Es besteht ein 60% höheres Risiko für das Baby, am Plötzlichen Kindstod (SIDS) zu sterben.

Auch die Gefahr, dass Nerven abgeklemmt und Hüftgelenksfehlstellungen gefördert werden, wird durch das enge Wickeln deutlich erhöht. Eltern haben beim ersten Kind vielleicht noch gute Erfahrungen mit dem Pucken gemacht, entscheiden sich aber beim zweiten Kind bewusst dagegen.

Neugeborenes Baby
Die «Känguru-Methode» ist die bessere Alternative zum Pucken. - Depositphotos

Aber wie kann man seinem Baby sonst helfen, sich zu entspannen? Experten raten Eltern, Babys besonders viel Körperkontakt anzubieten.

Hierfür hat sich die «Känguru-Methode» bei Neugeborenen und Babys bestens bewährt: Die Wärme des elterlichen Körpers und das Geräusch des Herzschlags wirken vertraut und beruhigend auf Babys.

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