Was ist, wenn mein Teenager schwanger wird?
Ihr Teenager macht seine ersten sexuellen Erfahrungen und plötzlich steht er weinend vor Ihnen und gesteht, dass die Freundin schwanger ist. Was nun?
Als Teenager schwanger zu werden, ist ein grosser Schock – nicht nur für die Eltern, sondern auch für den schwangeren Teenager selbst. Plötzlich ändern sich die Lebenspläne drastisch und unerwartet.
In dieser Situation ist es wichtig, dass Sie als Eltern den Dialog mit dem eigenen Kind aufrechterhalten. Ihr jugendliches Kind braucht jetzt Ihre Unterstützung.
Bleiben Sie ruhig und handeln Sie nicht überstürzt. Wenn Ihr Kind Ihnen diese Neuigkeit anvertraut hat, zeigt dies bereits den Wunsch nach Hilfe.
Unterstützung zeigen
Aus Angst vor der Reaktion ihrer Eltern zögern viele Jugendliche, ihnen von der Schwangerschaft zu erzählen. Es kann sogar dazu führen, dass Jugendliche ihre Schwangerschaft fast bis zur Geburt zu verheimlichen.
Wenn sich die Jugendlichen nicht den Eltern gegenüber öffnen wollen, sollten sie sich einen anderen vertrauenswürdigen Erwachsenen suchen. Entweder eine Lehrerin oder einen Arzt.
Aber wenn Ihr Teenager Sie um Hilfe bittet, ist es wichtig, dass Sie als Erstes den Zeitrahmen festlegen. Sollte der Geschlechtsverkehr in den letzten 72 Stunden stattgefunden haben, kann noch die «Pille danach» benutzt werden.
Hilfe bieten
Nehmen Sie in jedem Fall professionelle Beratung in Anspruch und wägen Sie alle Optionen ab. Die Entscheidung, ob abgetrieben werden soll oder nicht, muss immer beim schwangeren Teenager liegen.
In der Schweiz ist Abtreibung bis in die 12. Woche legal erlaubt. Sollte der Wunsch Ihrer Tochter also sein, die Schwangerschaft abzubrechen, können Sie sie dabei unterstützen.
Der Schwangerschaftsabbruch wird in der Schweiz von der Krankenkasse bezahlt – abzüglich natürlich der Franchise und des Selbstbehalts. Bei einer Beratungsstelle für Schwangerschaft können Sie alle sich beraten lassen und sich über die verschiedenen Möglichkeiten informieren.
Schwangerschaft fortsetzen
Für Jugendliche, die sich entscheiden, ihre Schwangerschaft fortzusetzen, gibt es viele Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten. Wichtig ist auch: Wer ist der Vater? Ist er noch anwesend, wie wird er sich um die schwangere Freundin kümmern?
Auch wenn Ihr Sohn Ihnen erzählt, dass seine Freundin schwanger ist, gilt es, Verständnis zu zeigen. Fragen Sie ihn, ob er oder seine Freundin Unterstützung brauchen.
Wenn Ihr Teenager dann ein Kind bekommt, gibt es viele Sachen zu besprechen: Wie finanziert man das Kind, wer kümmert sich darum und wird die Schule oder die Ausbildung fortgesetzt?
Offener Dialog
Wenn Sie als Eltern aber verhindern möchten, dass Ihr Teenager überhaupt erst schwanger wird, ist Aufklärung wichtig. Forschungen zeigen, dass Kinder, die früh über Sex aufgeklärt werden, eher dazu neigen, den Beginn sexueller Aktivitäten hinauszuzögern.
Vor allem sind aufgeklärte Kinder beim Eintritt einer Beziehung besser auf Verhütungsmethoden vorbereitet. Gleichzeitig ist es wichtig zu verstehen, dass nicht alle Teenager früh sexuell aktiv sind.
Tatsächlich warten 75 Prozent bis nach ihrem 16. Geburtstag mit dem ersten Mal.