So sagen Sie dem Teenie klar «Nein», ohne die Beziehung zu belasten
Als Eltern müssen wir auch «Nein»-Sagen können. Das sollte auch nicht gleich die Beziehung zu unserem Kind belasten.
Die Herausforderungen des Elterndaseins sind vielfältig und komplex. Einer der schwierigsten Aspekte ist es, den Kindern ein klares «Nein» zu vermitteln, ohne dabei als der Bösewicht dazustehen.
Es mag einfacher erscheinen, immer nur Ja zu sagen und Konflikte zu vermeiden. Doch dies führt nicht zur effektiven Erziehung.
In diesem Kontext spielen oft Missverständnisse eine Rolle. Jugendliche beklagen sich häufig darüber, dass ihre Eltern sie nicht verstehen oder ihre Gefühle ignorieren. Dabei liegt das Problem meistens in der Art und Weise, wie auf Meinungsverschiedenheiten reagiert wird.
Gängige elterliche Reaktionen
Eltern neigen dazu, auf drei verschiedene Arten auf Widerstand ihrer Kinder zu reagieren.
Autoritative Antwort: Manchmal haben wir keine Lust mehr uns weiter auszuführen und wünschen uns einfach nur Respekt für unsere Entscheidung. Schliesslich wissen wir ja am besten, was gut für unser Kind ist.
Erläuternde Antwort: Wir versuchen unseren Kindern den Grund unserer Entscheidung näherzubringen in der Hoffnung, sie würden dann eher Verständnis zeigen.
Gefühlsbezogene Argumentation: Oftmals können wir als Erwachsene nicht nachvollziehen, warum bestimmte Dinge für unsere Kinder so wichtig sind. Wir sehen ihre Reaktionen als übertrieben an.
Die Kraft der Validierung
Aber wie können wir effektiv erziehen, ohne ständig in die Rolle des Bösewichts zu schlüpfen? Die Antwort liegt in der Validierung. Mit dieser Methode erkennen wir die Gefühle unserer Kinder an, ohne diese unbedingt teilen zu müssen.
Validierung ist eine einfache Anerkennung der Gefühle oder Meinungen anderer Menschen. Sie bedeutet nicht zwangsläufig Zustimmung, sondern vielmehr das Eingestehen von deren Existenzberechtigung.
Durch den Einsatz von Validierung lassen sich viele Konflikte entschärfen und Missverständnisse vermeiden.
Wie man Validierung im Alltag einsetzt
Hier sind einige Beispiele dafür, wie man mithilfe von validierenden Aussagen auf typische Situationen reagieren kann:
- «Du scheinst wirklich enttäuscht zu sein.»
- «Es klingt so, als hättest du dich wirklich darauf gefreut, deinen Freund zu treffen.»
- «Ich weiss, es ist frustrierend und enttäuschend, wenn du etwas Lustiges nicht machen kannst.»
- «Es ist hart, wenn man das Gefühl hat, etwas zu verpassen.»
Diese einfachen Aussagen helfen Ihrem Kind dabei, sich verstanden und gehört zu fühlen. Sie können den Ausgang einer Diskussion erheblich beeinflussen und dazu beitragen, dass die Beziehung zwischen Eltern und Kindern gestärkt wird.
Sagen Sie trotzdem «Nein»
Als Eltern müssen wir gelegentlich «Nein» sagen, auch wenn unsere Kinder damit nicht immer einverstanden sind.
Der Einsatz von Validierung kann jedoch eine effektive Strategie sein, um die Situation zu entschärfen. So stellen wir sicher, dass unsere Kinder sich stets gehört und verstanden fühlen.