Sexting: Wie schütze ich mein Kind vor virtuellen Übergriffen?

Karolin Hallberg
Karolin Hallberg

Am 11.07.2024 - 06:19

Was Sexting ist und welche Konsequenzen das Versenden sexueller Nachrichten und Bilder für Teenager haben kann, lesen Sie in diesem Artikel.

Teenager mit Smartphone
Sexting betrifft viele Kinder und Jugendliche. - Depositphotos

In der digitalen Ära, in der Smartphones und soziale Medien den Alltag unserer Kinder dominieren, hat sich eine neue Form der zwischenmenschlichen Kommunikation etabliert: das Sexting.

Der Begriff beschreibt das Versenden von sexuell expliziten Nachrichten, Fotos oder Videos über digitale Geräte. Was auf den ersten Blick als harmloser Flirt erscheinen mag, kann schnell ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen.

Die Anonymität des Internets führt oft dazu, dass Jugendliche die langfristigen Folgen ihres Handelns unterschätzen. Sie realisieren nicht, dass einmal geteilte Inhalte ihren Weg in die Öffentlichkeit finden und dort unauslöschlich bestehen können.

Risiken erkennen und verstehen

Sexting birgt ein breites Spektrum an Risiken für junge Menschen. Neben offensichtlichen Gefahren wie Erpressung oder ungewollter Veröffentlichung intimer Bilder gibt es auch subtilere psychologische Auswirkungen.

Teenager mit Smartphone
Im Netz geteilte Nachrichten und Bilder bleiben in der Regel auch dort. - Depositphotos

Der Druck, solchen Aktivitäten nachzugehen, um dazuzugehören oder attraktiv zu wirken, ist enorm. Darüber hinaus kann die Erfahrung negativer Reaktionen von Gleichaltrigen bis hin zu strafrechtlichen Konsequenzen reichen.

Ein naives Bild vom «sicheren» Teilen intimster Momente verwandelt sich schnell in einen Albtraum aus Schamgefühl und Angst vor Stigmatisierung.

Vorsorge treffen: Eltern als Schlüsselspieler

Eltern spielen eine entscheidende Rolle dabei, ihre Kinder vor den Fallstricken des Sextings zu schützen. Eine offene Kommunikation über Online-Risiken ohne Vorwürfe ist essentiell für ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Eltern und Kindern.

Es geht darum, zu verstehen, statt zu verurteilen: Aufklärung statt Einschränkung sollte das Ziel sein. Eine weitere effektive Strategie ist es, klare Richtlinien bezüglich der Nutzung digitaler Geräte festzulegen.

Dazu gehört auch die Sensibilisierung für Datenschutz-Einstellungen sowie das Bewusstsein darüber, welche Informationen sicher geteilt werden können – und welche besser privat bleiben sollten.

Hilfe suchen: wann professioneller Rat notwendig wird

Trotz aller Vorsichtsmassnahmen kann es vorkommen, dass Jugendliche in problematische Situationen geraten. Das wichtigste ist dann, schnelle Unterstützung anzubieten:

sei es durch Gespräche innerhalb der Familie oder durch professionelle Hilfe externer Beratungsstellen. Ein unterstützendes Umfeld kann entscheidend dazu beitragen, die negativen Auswirkungen eines Sexting-Vorfalls abzufedern.

Mädchen bei Therapeutin
Professionelle Stellen können Familien helfen. - Depositphotos

In Zeiten, in denen digitale Technologien immer mehr unseren Alltag prägen, muss der Umgang mit ihnen ebenso wachsen. Eltern müssen ihre Kinder darauf vorbereiten, sich sicher im Netz zu bewegen.

Sexting muss als Teil dieser Diskussion angesehen werden, nicht nur als Problem, sondern auch als Chance, zu lernen, Grenzen zu setzen und Respekt gegenüber anderen und uns selbst im digitalen Zeitalter neu zu definieren.

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