Panikattacken und Traumata bei Jugendlichen
Immer mehr Jugendliche leiden an psychischen Erkrankungen, oft in Folge von Traumata. Wir verraten, woran Sie dies erkennen könnne und wie Sie Ihrem Kind helfen
Panikattacken und Traumata sind ernsthafte Herausforderungen für viele Jugendliche. Diese psychischen Probleme können aus belastenden Erlebnissen resultieren, die oft nicht verarbeitet werden.
Die Symptome von Panikattacken sind vielfältig und können das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Jugendliche fühlen sich häufig hilflos und überfordert, was zu einem Kreislauf von Angst und Depression führt.
Ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge ist entscheidend für Prävention und Unterstützung. Fachkräfte müssen gezielte Massnahmen ergreifen, um betroffenen Jugendlichen zu helfen.
Eltern in Sorge
Traumata von Teenagern sind eine ernste Angelegenheit. Sowohl Eltern als auch Kinder können von traumatischen Ereignissen und deren Folgen überwältigt werden.
Der erste Schritt zur Bewältigung des Traumas innerhalb der Familie erfordert Mut von den Eltern. Es ist eine Aufgabe, die niemandem leicht fällt.
Für einen Elternteil sind die Langzeitfolgen eines jugendlichen Traumas schockierend mitzuerleben. Man möchte seinen Teenager schützen und seine Sicherheit sowie seelische Gesundheit gewährleisten.
Ursachen sind vielfältig
Jugendtraumata können nur geheilt werden, wenn man sich ihnen stellt. Sie sind nicht alleine damit.
Neue Forschungen zeigen auf, dass 66 Prozent der Jugendlichen mindestens einmal in ihrem Leben einem traumatischen Ereignis ausgesetzt waren. Bei 28 Prozent dieser Gruppe war dies sogar mehrmals der Fall.
Die Adoleszenz ist eine Zeit voller Übergänge und Wachstum – da sind solche Zahlen leider wenig überraschend. Unfallbedingte Traumata wie schwere Verletzungen oder Zeuge eines lebensgefährlichen Vorfalls zu werden sind nur einige Beispiele für Ursachen von Jugendtrauma.
Posttraumatische Belastungsstörung
In der Psychologie gibt es die sogenannte Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Es handelt sich dabei um eine psychische Erkrankung, die jemand erlebt, der ein traumatisches Ereignis erlitten hat.
Die Symptome können vielfältig sein: von Panikattacken über Albträume bis hin zu Vermeidungsverhalten und irrationaler Angst.
Einige dieser traumatischen Ereignisse passieren nur einmal, wie der Tod eines geliebten Menschen oder ein schwerer Autounfall. Andere hingegen treten wiederholt auf – beispielsweise Kindesmissbrauch, Mobbing oder sexueller Missbrauch.
Wie Sie Traumata Ihres Teenagers erkennen
Nach einem traumatischen Ereignis können viele verschiedene Formen einer posttraumatischen Belastungsstörung auftreten. Von ständiger Furcht und Sorge über Wutausbrüche bis hin zu Schuldgefühlen und depressiven Episoden – die Liste möglicher Anzeichen ist lang.
Doch vielleicht ist das erschreckendste Symptom des Traumas für einen Teenager eine Panikattacke. Sie sind hart für den Betroffenen selbst sowie auch für jeden Elternteil, der erleben muss, wie das Kind leidet.
Panik im Kinderzimmer
Nach einem traumatischen Vorfall leiden Jugendliche oft unter Panikattacken. Wie ein heftiger Sturm kann eine Panikattacke plötzlich und ohne erkennbaren Grund über einen Teenager hereinbrechen.
Der Teenager wird dabei von einer unsichtbaren Welle aus Angst und Schrecken überrollt. Die Symptome einer Panikattacke reichen von Atembeschwerden und Herzrasen bis hin zu Übelkeit, Bauchschmerzen oder Krämpfen.
Sobald der Anfall vorüber ist, erholt sich das Kind in der Regel schnell von den Symptomen. Doch die Angst vor weiteren Attacken bleibt bestehen.
Unterstützung bieten
Eltern und Geschwister spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung traumatisierter Jugendlicher. Ihre Präsenz und Unterstützung können helfen, ein sicheres Umfeld zu schaffen, in dem die Jugendlichen ihre Erfahrungen verarbeiten können.
Eltern sind oft die ersten Bezugspersonen, die den emotionalen Bedürfnissen ihrer Kinder begegnen. Sie sollten aktiv zuhören und Verständnis zeigen, um die Verarbeitung des Traumas zu unterstützen.
Geschwister können ebenfalls eine wichtige Quelle des Trostes sein. Sie bieten emotionale Unterstützung und teilen oft ähnliche Erfahrungen, was zu einer stärkeren Bindung führen kann.
Eine Psychotherapie kann helfen
Professionelle Hilfe ist bei psychisch kranken Teenagern wichtig. Eine erste Massnahme ist die traumafokussierte Therapie, die gezielt auf die spezifischen Bedürfnisse der Betroffenen eingeht.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Therapie ist die Stabilisierung, bei der Jugendliche lernen, mit ihren Emotionen umzugehen. Dies geschieht oft durch kreative Ausdrucksformen wie Kunst- oder Musiktherapie, die den Zugang zu ihren Gefühlen erleichtern.
Ein weiterer effektiver Ansatz ist die Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR), die gezielt zur Verarbeitung traumatischer Erlebnisse entwickelt wurde. Studien zeigen, dass EMDR in vielen Fällen effizienter sein kann als herkömmliche kognitive Verhaltenstherapien. Lassen Sie sich diesbezüglich beraten.