Deshalb bleiben Teenies gern bis in alle Herrgottsfrühe auf
Wenn der heranwachsende Sprössling regelmässig bis in die frühen Morgenstunden unterwegs ist, ist das für Eltern oft schwer zu ertragen. Das steckt dahinter.
Viele Eltern kennen das Phänomen: Ihre Teenager scheinen nachts hellwach zu sein, während sie morgens kaum aus dem Bett zu bekommen sind. Dieses Verhalten ist nicht nur eine Laune oder ein Akt der Rebellion, sondern hat tatsächlich biologische und soziale Gründe.
Während der Pubertät verschiebt sich der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus der Jugendlichen, was dazu führt, dass sie abends später müde werden und morgens länger schlafen möchten. Diese Veränderung wird durch hormonelle Umstellungen beeinflusst, insbesondere durch die verzögerte Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin.
Zusätzlich zu den biologischen Faktoren spielen auch soziale und technologische Aspekte eine Rolle bei diesem nächtlichen Verhalten. Die Kommunikation mit Gleichaltrigen und die ständige Verfügbarkeit digitaler Medien tragen dazu bei, dass Teenager oft bis spät in die Nacht aktiv bleiben und gern ausgehen.
Auf der Suche nach Unabhängigkeit und Zugehörigkeit
Auch geht es Teenies darum, ihre Unabhängigkeit, die jetzt immer wichtiger wird, zu betonen. Sie wollen ihren eigenen Weg gehen und sich von den elterlichen «Zwängen» befreien.
Es kann aber auch sein, dass der Einfluss von Freunden eine Rolle spielt. Oftmals fühlen sich Heranwachsende durch Gleichaltrige unter Druck gesetzt oder verleitet, länger draussen zu bleiben. Der Wunsch dazuzugehören, kann stärker sein als die Vernunft.
Oder ist es vielleicht die Liebe? Möglicherweise hat sich Ihr Zögling verguckt und ist einfach im Moment viel lieber bei seinem Objekt der Begierde. In solchen Fällen geht es meistens nicht nur um Spass, sondern auch um Zuneigung und Nähe.
Vorsicht bei Auffälligkeiten
In manchen Fällen ist das ständige nächtliche Ausgehen auch eine bewusste Form von Rebellion. Gut möglich, dass der Teenager unzufrieden oder wütend auf seine Eltern ist und versucht, durch sein Verhalten Aufmerksamkeit zu erregen.
Sie selbst kennen Ihr Kind am besten, daher ist es angebracht, bei Auffälligkeiten besonders achtsam zu sein. Es kann auch sein, dass hinter den nächtlichen Ausflügen riskante Aktivitäten stecken.
Anzeichen von Alkohol- oder Drogenmissbrauch ernst nehmen
Alkoholkonsum oder sogar Drogenmissbrauch können in dem Zusammenhang eine Rolle spielen. Diese können schwerwiegende Folgen für die Gesundheit und das Wohlbefinden haben.
Suchen Sie hier am besten das Gespräch und gehen Sie auf Ihre Beobachtungen ein. Riskante Verhaltensweisen wie ungeschützter Sex oder Missbrauch von gewissen Substanzen sollten Sie jedenfalls nicht einfach unter den Teppich kehren.
Wenn Sie selber nicht weiter wissen oder Unterredungen nichts bringen, hilft es möglicherweise, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.