Wie spreche ich mit meinem Teenager über Alkohol?

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

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Den ersten Kontakt mit Alkohol hat der Nachwuchs oft in der Pubertät. Tipps, wie Sie mit Ihrem Jugendlichen über Alkoholkonsum sprechen und ihn aufklären.

Teenager greifen häufig zu Alkohol, wenn sie neugierig, einsam oder gestresst sind.
Teenager greifen häufig zu Alkohol, wenn sie neugierig, einsam oder gestresst sind. - Depositphotos

Einsamkeit, Neugier, Frust: Teenager greifen aus vielerlei Gründen zu Alkohol. Trotz gesetzlicher Bestimmungen ist es für Jugendliche heute erschreckend einfach, an Alkohol zu gelangen.

Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihrem Heranwachsenden über den Konsum sprechen.

Warum greifen Teenager zur Flasche?

Gruppenzwang spielt eine grosse Rolle beim jugendlichen Alkoholkonsum. Die Angst, ausgeschlossen zu werden oder sich zu blamieren, ist oft gross.

Also greifen Heranwachsende zu Alkohol, um dazuzugehören. Aber auch Stress wirkt als Brandbeschleuniger beim Thema Trinken, wenn die Eltern beispielsweise streiten oder der schulische Druck gross ist.

Ein häufiger Grund für den Alkoholkonsum: Gruppendruck.
Ein häufiger Grund für den Alkoholkonsum: Gruppendruck. - Depositphotos

Fühlen sich Teenager einsam, deprimiert oder nicht wertgeschätzt, kann Alkohol ebenfalls zum Ventil werden.

Gefahren des jugendlichen Alkoholkonsums

Jugendliches Trinkverhalten birgt zahlreiche Gefahren. Einige davon sind hinlänglich bekannt, denn tödliche Autounfälle oder Vergiftungen durch exzessiven Konsum gehören dazu.

Aber auch die Wahrscheinlichkeit für riskantes Verhalten und körperliche oder sexuelle Übergriffe steigt mit dem Alkoholkonsum. Weniger bekannt, aber nicht weniger gefährlich sind die langfristigen Folgen:

Wer vor dem 15. Lebensjahr zu trinken beginnt, hat ein vierfach erhöhtes Risiko, alkoholabhängig zu werden. Zudem kann der Konsum von Alkohol in jungen Jahren das Gehirn nachhaltig schädigen.

Anzeichen dafür, dass Ihr Kind trinkt

Jugendliche versuchen oft, ihren Alkoholkonsum vor den Eltern zu verbergen. Doch es gibt Anzeichen dafür:

Stimmungsschwankungen, schulische Probleme oder eine plötzliche Änderung des Freundeskreises können Hinweise sein. Auch wenn Lethargie oder wenn Ihr Kind die Freude an Dingen verliert, die es mochte, sind Warnsignale.

Jugendliche mit psychischen Problemen neigen eher dazu, zu trinken.
Jugendliche mit psychischen Problemen neigen eher dazu, zu trinken. - Depositphotos

Bei Jugendlichen mit Angstzuständen oder Depressionen kann sich das Problem als Alkoholmissbrauch äussern. Leider greifen gerade diese Teenager häufiger zur Flasche als ihre Gleichaltrigen.

Wie Sie mit Ihrem Teenager über das Trinkverhalten sprechen

Idealerweise sollten Sie bereits frühzeitig Gespräche über den Umgang mit Alkohol führen, noch bevor Ihr Kind überhaupt Interesse daran zeigt.

Schaffen Sie eine vertrauensvolle, offene Gesprächsatmosphäre, in der Ihr Kind sich mit seinen Gedanken und Gefühlen sicher fühlt. Erklären Sie die kurz- und langfristigen Gefahren des Trinkens und was verantwortungsvoller Alkoholkonsum bei Erwachsenen bedeutet.

Sprechen Sie auch darüber, wie Alkohol die psychische Gesundheit beeinflusst und ein Symptom für Traumata oder Angstzustände sein kann.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Ihr eigenes Verhalten spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie Ihr Kind zum Thema Alkohol steht. Wenn in Ihrer Familie gesund mit Alkohol umgegangen wird, ist das eine gute Basis.

Konsumieren Eltern selbst viel Alkohol, ist das für Teenager oft problematisch.
Konsumieren Eltern selbst viel Alkohol, ist das für Teenager oft problematisch. - Depositphotos

Das heisst: Sie sprechen offen darüber und es trinkt niemand exzessiv. Letztendlich ist offene Kommunikation zwischen Eltern und Kindern der Schlüssel zur Prävention von jugendlichem Alkoholkonsum.

Bleiben Sie wachsam bei Anzeichen eines möglichen Konsums und suchen Sie bei Bedarf professionelle Hilfe auf.

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