Welche Medikamente während der Schwangerschaft erlaubt sind
Nicht jedes Medikament kann während einer Schwangerschaft bedenkenlos eingenommen werden. Vorsicht ist vor allem bei Valproinsäure und Tetrazyclinen geboten.
Die Frage nach der Sicherheit von Medikamenten während der Schwangerschaft lässt viele werdende Mütter ratlos zurück. Die Angst, dem ungeborenen Kind zu schaden, ist zu gross.
Dennoch ist es Realität, dass fast jede werdende Mutter irgendwann vor der Entscheidung steht. Kann ein spezieller Wirkstoff eingenommen werden oder nicht?
Kein Medikament kann während der Schwangerschaft als absolut sicher eingestuft werden, egal ob rezeptfrei, verschreibungspflichtig oder pflanzlich. Es hängt hingegen stark vom Zeitpunkt der Einnahme, von der Dosierung und vom Grund für die Einnahme ab.
Von Kopfschmerz bis Übelkeit: Welche medizinischen Hilfsmittel sind unbedenklich?
Trotz dieser Unsicherheiten gibt es Lichtblicke. Einige Arzneimittel gelten als relativ sicher und können bei Bedarf eingenommen werden.
Dazu zählen beispielsweise Paracetamol gegen Schmerzen und Fieber oder Antazida zur Behandlung von Sodbrennen. Auch bestimmte Antihistaminika gegen Allergien und Erkältungsmedikamente dürfen unter bestimmten Voraussetzungen verwendet werden.
Nicht zu vergessen sind Präparate wie Nasensprays mit Steroiden gegen verstopfte Nasen. Leichte Abführmittel bei Verstopfung sowie Mittel gegen Blähungen sind ebenfalls zugelassen.
Gefährliche Substanzen: Ein absolutes Tabu
Neben den bedingt sicheren Medikamenten gibt es allerdings auch solche, die definitiv gemieden werden sollten. Hierzu gehören ACE-Hemmer zur Blutdrucksenkung oder Isotretinoin gegen Akne aufgrund ihrer hohen Risiken für Fehlbildungen beim Ungeborenen.
Ebenso tabu ist Methotrexat. Es hat gefährliche Auswirkungen auf das Wachstum des Babys.
Valproinsäure bei Epilepsie erhöht das Risiko schwerer Geburtsfehler.
Kontroverse Diskussion: Antibiotika während der Schwangerschaft
Antibiotika stellen einen besonderen Fall dar: Sie können Leben retten, wenn bakterielle Infektionen vorliegen, aber ihre Anwendung sollte wohlüberlegt sein, um Resistenzbildung zu vermeiden. Penicillin- und Erythromycin-basierte Produkte gelten meist als sicher.
Auf Tetrazycline sollten Sie hingegen verzichten. Diese Wirkstoffe haben negative Effekte auf Zahn- und Knochenentwicklung des Kindes.
Bei Einnahme besteht überdies ein potenzielles Abortrisiko.
Sichere Navigation durch den Medizin-Dschungel
Doch wie navigiert man am besten durch diesen Dschungel an Informationen? Der Schlüssel liegt in einer engmaschigen Absprache mit Ärzten und Apothekern.
Haben Sie ausserdem einen kritischen Blick auf alle verfügbaren Informationen über ein spezielles Medikament. Zudem empfiehlt sich eine genaue Betrachtung des Beipackzettels bezüglich möglicher Auswirkungen eines Arzneimittels.
Die eigene Gesundheit als auch jene des Babys ist so sichergestellt.
