Wann macht eine Wassergeburt Sinn?
Eine Wassergeburt ist eine alternative Methode der Entbindung, bei der die Geburt im Wasser stattfindet. Sie bietet Vorteile, aber auch Risiken.
Die Vorstellung von einer Wassergeburt klingt für viele Eltern verlockend: Das Neugeborene gleitet in einem sanften Übergang aus der mütterlichen Fruchtwasser in die Welt
Hinter dem idyllischen Bild verbergen sich sowohl vielversprechende Vorteile als auch nicht zu unterschätzende Risiken. Was man über die Geburt im Wasser wissen sollte – von wohltuenden Effekten bis hin zu potenziellen Gefahren.
Was steckt hinter dem Trend?
Eine Wassergeburt bedeutet, dass ein Teil der Wehen oder sogar die gesamte Geburt in einem speziell dafür vorgesehenen «Pool» stattfindet. Anhänger dieser Methode betonen vor allem die schmerzlindernde Wirkung des warmen Wassers sowie eine insgesamt entspanntere Atmosphäre während der Geburtsphasen.
Trotzdem ist diese Art der Entbindung unter Medizinern umstritten. Kritiker betonen, dass bisher keine wissenschaftlichen Studien existieren, die eindeutige Vorteile einer Entbindung im Wasser während der aktiven Austreibungsphase belegen.
Auch manche Ärzte sind zurückhaltend mit Empfehlungen für eine Entbindung im Wasser wegen möglicher Komplikationen für das Baby.
Von Schmerzlinderung bis Kontrollverlust
Zu den häufig genannten Vorzügen zählen geringere Schmerzen und kürzere Wehen. Auch ein erhöhtes Mass an Eigenkontrolle durch die werdende Mutter sowie weniger Dammverletzungen und seltener notwendige -schnitte werden oft erwähnt.
Diese Argumente machen auf den ersten Blick deutlich, warum viele Frauen eine solche Geburtsmethode bevorzugen.
Wehenphase im Wasser, ja – Geburt, nein
Doch es gibt auch andere Meinungen. Die gynäkologisch-geburtshilfliche US-amerikanische Fachgesellschaft «American College of Obstetricians and Gynecologists» (ACOG) etwa empfiehlt den Aufenthalt im Wasser in der Wehenphase.
Sie rät aber ausdrücklich von einer tatsächlichen Geburt unter Wasser ab. Mögliche schwerwiegende Folgen für das Neugeborene wie die Gefahr zu ertrinken oder eine Lungenentzündung durch Legionelleninfektion werden als Gründe angeführt.
Eine Wassergeburt ist nicht für jeden etwas
Für einige Schwangere kommt eine Wassergeburt gar nicht erst infrage. Das kann mit vorherigen komplizierten Entbindungen inklusive Kaiserschnitt oder chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes zusammenhängen.
Auch bei Mehrlingsschwangerschaften oder Frühgeburten wird von dieser Methode meistens abgeraten.
Sollte man sich für diese naturnahe Form entscheiden, gilt es einige Punkte bereits im Vorfeld gründlich zu planen: Vom Ort über benötigte Ausrüstung bis hin zur Kostenfrage lässt sich vieles individuell gestalten.