Vaterschaftstest während der Schwangerschaft: So geht's

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Am 17.10.2024 - 06:55

Sie sind schwanger und die Frage nach der Vaterschaft ist unklar? Hierfür gibt es eine Lösung: Ein DNA-Vaterschaftstest schafft Klarheit.

Baby DNA
Ein pränataler Vaterschaftstest ist möglich. Ihnen stehen hierbei verschiedene Methoden zur Verfügung. - Depositphotos

Wer ist der Vater meines ungeborenen Kindes? Diese Frage kann werdende Mütter regelrecht quälen.

Glücklicherweise gibt es heutzutage Möglichkeiten, diese Frage schon während der Schwangerschaft zu klären.

Die moderne Medizin bietet verschiedene Methoden, um die Vaterschaft bereits vor der Geburt festzustellen. Erfahren Sie, welche Methode die richtige für Sie ist.

Was ist ein DNA-Vaterschaftstest?

Die Antwort liegt in unserer genetischen Struktur – dem Erbgut, auch bekannt als Desoxyribonukleinsäure (DNA). Jedes Baby trägt die DNA beider Elternteile in sich.

Bei einem DNA-Vaterschaftstest wird Zellmaterial verwendet, um den biologischen Vater des Kindes zu bestimmen. Dabei besteht die Möglichkeit, bereits im Mutterleib herauszufinden, wer der leibliche Vater Ihres Babys ist.

Wie verlässlich sind diese Tests wirklich?

DNA-Tests zur Bestimmung der Vaterschaft weisen eine beeindruckend hohe Genauigkeitsrate auf. Sie können sogar bis zu 99,9 Prozent sicher sein.

Die Untersuchung kann zwischen der neunten und zwölften Schwangerschaftswoche stattfinden und mit anderen pränatalen Tests kombiniert werden. Alternativ lässt sich dieser Test auch später im zweiten Trimester durchführen.

Methode 1: Nichtinvasive pränatale Tests (NIPT)

Vaterschaftstests während der Schwangerschaft können auf zwei verschiedene Arten durchgeführt werden: nichtinvasiv oder in Verbindung mit komplexeren Untersuchungen, die genetische und andere medizinische Aspekte abdecken.

Ein nichtinvasiver pränataler Paternitätstest (NIPP) ist schnell und einfach. Er erfordert nur eine Blutprobe der werdenden Mutter und einen Abstrich aus dem Mund des potenziellen Vaters.

Vaterschaftstest Labor
Im Labor werden die DNA-Proben des Babys und potenziellem Vaters untersucht und verglichen. - Depositphotos

Die DNA des Babys zirkuliert im mütterlichen Blutkreislauf und wird mit der DNA des möglichen Vaters verglichen. Der Nachteil: Die Methode ist äussert kostspielig.

Methode 2: Amniozentese

Sie haben ein höheres Risiko für genetische Erkrankungen oder sind bereits in einem fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft? Dann kommen invasive Verfahren wie eine Amniozentese in Betracht.

Dabei führt der Arzt eine lange, dünne Nadel durch die Bauchdecke und Gebärmutterwand der Mutter in die Fruchtblase ein. So werden in etwa 15 bis 20 Milliliter Fruchtwasser entnommen.

Schwangere Frau beim Ultraschall
Dieser Eingriff wird in der Regel unter Ultraschallkontrolle durchgeführt, um das Risiko einer Verletzung des Fötus zu minimieren. - Depositphotos

Das entnommene Fruchtwasser enthält Zellen des Fötus. Die DNA der Zellen wird im Labor isoliert, analysiert und mit der DNA des möglichen Vaters verglichen.

Die Rolle des potenziellen Vaters

Beide Verfahren bieten eine hohe Genauigkeit bei der Bestimmung des biologischen Vaters des Babys. Jedoch bergen sie auch gewisse Risiken wie Infektionen oder Fehlgeburten und sollten daher nur unter medizinischer Aufsicht durchgeführt werden.

Natürlich spielt auch der potenzielle Vater eine wichtige Rolle in diesem Prozess. Seine Bereitschaft, sich einem DNA-Test zu unterziehen, ist entscheidend für die Durchführung eines Vaterschaftstests während der Schwangerschaft.

Allerdings sollte er sich bewusst sein, dass das Ergebnis weitreichende Konsequenzen haben kann – sowohl rechtlich als auch emotional.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen