Schwanger und ständig kalt? Das steckt dahinter
Viele werdende Mütter berichten über eine erhöhte Körpertemperatur. Doch es gibt auch solche, die plötzlich beginnen zu frieren.
Wenn Sie schwanger sind und sich fragen, warum Ihr Zuhause plötzlich an die Arktis erinnert, sind Sie nicht allein. Zahlreiche werdende Mütter berichten von einer unerwarteten Kälteempfindlichkeit während ihrer Schwangerschaft.
Doch was steckt wirklich dahinter? Ist diese frostige Begleiterscheinung ein Grund zur Sorge oder einfach nur eine weitere Facette der faszinierenden Reise, die Schwangerschaft heisst?
Kühler Kopf trotz kalter Füsse
Hormonelle Veränderungen sind oft der Übeltäter für das ständige Frieren. Insbesondere Progesteron spielt eine zentrale Rolle.
Es beeinflusst die Wärmeregulation des Körpers und kann dazu führen, dass werdende Mamas besonders empfindlich auf niedrigere Temperaturen reagieren. Sie müssen sich jedoch keine Sorgen machen, denn dieses Phänomen ist normalerweise kein Zeichen für gesundheitliche Probleme bei Ihnen oder Ihrem Baby.
Eine Frage des Blutes
Neben hormonellen Ursachen gibt es noch einen weiteren wichtigen Faktor bei der Temperaturwahrnehmung: Das Blutvolumen erhöht sich während der Schwangerschaft signifikant – um bis zu 50 Prozent.
Diese beeindruckende Anpassungsleistung hat allerdings auch ihre Schattenseiten. Denn mit mehr Blut im Umlauf muss Ihr Herz härter arbeiten.
Gleichzeitig wird Ihre Haut besser durchblutet beim Versuch Ihres Körpers, überschüssige Wärme loszuwerden. Paradoxerweise kann dies dazu beitragen, dass Ihnen kälter ist.
Warme Tipps für kalte Tage
Zum Glück gibt es einfache Massnahmen gegen das Frostgefühl, ohne gleich zum Arzt rennen zu müssen. Mehrschichtige Kleidung aus natürlichen Materialien hilft dabei, die eigene Körperwärme effektiver einzuschliessen, ohne zu überhitzen.
Auch regelmässige Bewegung fördert die Durchblutung und feuert so den inneren Ofen an. Berücksichtigen Sie hierbei natürlich immer Ihr eigenes Fitnesslevel und halten Sie Rücksprache mit Ihrer Hebamme.
Vitamine spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Achten Sie darauf, genug Vitamine durch Ihre Nahrung aufzunehmen, um einem möglichen Mangel vorzubeugen.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Trotz aller Beruhigung sollten bestimmte Warnsignale nicht ignoriert werden. Eine andauernde Kälteempfindlichkeit kombiniert mit Symptomen wie extremer Müdigkeit oder blasser Haut könnte auf einen Eisenmangel hinweisen.
Eine leichte Anämie kommt während der Schwangerschaft häufig vor. Eine Behandlungsmöglichkeit besteht darin, verstärkt eisenreiche Nahrungsmittel oder Eisenpräparate einzunehmen.
In seltenen Fällen stehen hinter dem Frösteln jedoch auch ernstere Ursachen wie etwa eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose ) oder bestimmte Infektionskrankheiten. Daher gilt: Bei anhaltendem Unwohlsein holen Sie immer medizinischen Rat ein.