Normale Schwangerschaftssorgen oder medizinische Angstzustände?
Es ist nicht ungewöhnlich, als Schwangere Ängste und Sorgen mit sich herumzuschleppen. Aber was unterscheidet «normale» Sorgen von echter Gesundheitsangst?
Ängste während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt des Kindes zu haben, ist normal. Schliesslich geht es um die Sicherheit und das Wohlergehen eines kleinen Menschen.
Wenn diese Sorgen ausser Kontrolle geraten und sich in ernsthafte körperliche und emotionale Belastungen verwandeln, ist dies jedoch eine Herausforderung.
Symptome einer Gesundheitsangst
Medizinische Angst – auch Gesundheits- oder Krankheitsangst genannt – zeichnet sich durch übermässige Sorgen und Besessenheit von gesundheitsbezogenen Themen aus. Diese entsprechen jedoch nicht unbedingt dem tatsächlichen Risiko.
Diese Art von Angst beinhaltet oft eine Fixierung auf bestimmte Gesundheitszustände oder Schwangerschaftssorgen. Eine ständige Überprüfung des eigenen Körpers auf Symptome oder Veränderungen gehört zu den typischen Symptomen.
Weitere Symptome sind Unruhe, Panikattacken und sich wiederholende Gedanken sowie das Ausmalen von «Horror-Szenarien».
Die Auswirkungen der medizinischen Angst
Medizinische Angst beeinträchtigt oft den Alltag, die Beziehungen und die allgemeine Lebensqualität von Betroffenen erheblich. Die Folgen sind oft Vermeidungsverhalten und sozialer Rückzug.
Auch häufige Arztbesuche sind eine Auswirkung der Angst. Im Gegensatz dazu sind typische Schwangerschafts-/Elternsorgen in der Regel handhabbar und beeinträchtigen nicht Ihre Fähigkeit, den Alltag gut zu meistern.
Sie konzentrieren sich eher auf breitere Aspekte der Schwangerschaft oder des Elternerlebnisses.
Wie gehe ich mit medizinischer Angst um?
Teilen Sie Ihre Bedenken mit Ihrem Partner und/oder engen Angehörigen und sprechen Sie auch offen mit Ihren Ärzten des Vertrauens. Bewegung, Meditation, Atemübungen oder Achtsamkeitspraktiken helfen bei der Stressregulierung während der Schwangerschaft.
Es ist oft auch hilfreich, einen Therapeuten aufzusuchen. Insbesondere dann, wenn die Ängste von Schwangeren und frischgebackenen Müttern unkontrollierbar werden, sollten sie damit nicht alleine bleiben.
Wenn Sie keine Psychotherapie machen möchten oder die Suche sich schwierig gestaltet, sind Selbsthilfegruppen ebenfalls eine Möglichkeit.