Hyperemesis gravidarum: Mehr als nur morgendliche Übelkeit
Viele Frauen leiden in der Schwangerschaft an morgendlicher Übelkeit. Wenn diese besonders heftig ist, kann es sich auch um Hyperemesis gravidarum handeln.
Die Schwangerschaft ist eine Zeit der Freude, aber sie bringt auch einige körperliche Herausforderungen mit sich. Eine davon ist die Hyperemesis gravidarum (HG), eine extreme Form der morgendlichen Übelkeit.
Rund drei Prozent aller werdender Mütter leiden daran. Dies führt dazu, dass sie so häufig erbrechen müssen, dass es ihnen nicht möglich ist, genug Nahrung und Flüssigkeit aufzunehmen.
Symptome
Zu den Symptomen einer HG gehören anhaltende Übelkeit, mehrmaliges tägliches Erbrechen sowie Appetitverlust oder Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel. Zudem können Betroffene unter Gewichtsverlust leiden oder Schwierigkeiten haben, feste Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten bei sich zu behalten.
Anzeichen für eine Dehydrierung sind starkes Durstgefühl, vermindertes Urinieren sowie dunkler Urin. Weitere Anzeichen umfassen einen trockenen Mund bzw. rissige Lippen sowie Müdigkeits- oder Verwirrtheitsgefühle, Schwindel und Benommenheit.
Mögliche Ursachen
Forscher untersuchen immer noch, was genau HG und die mildere Form der morgendlichen Übelkeit verursacht. Frauen mit Hyperemesis gravidarum weisen oft abnorm hohe Spiegel des Hormons GDF15 auf, das vom wachsenden Fötus freigesetzt wird und eine Ursache sein könnte.
Andere Faktoren können ebenfalls eine Rolle bei HG spielen, darunter steigende Spiegel des menschlichen Choriongonadotropins (hCG). Auch ein erhöhtes Geruchsempfinden oder eine verlangsamte sowie empfindlichere Verdauung können Ursachen sein.
Anfälligkeit für Reiseübelkeit oder Migräne, eine Zwillings-Schwangerschaft oder HG in einer früheren Schwangerschaft können das Risiko erhöhen. Auch wenn Ihre Mutter oder Schwester bereits daran litten oder Sie eine Essstörung haben, können Sie anfälliger sein.
Behandlungsmethoden
Zur Behandlung von Hyperemesis gravidarum werden üblicherweise intravenöse Flüssigkeiten verwendet, um den Wassermangel im Körper zu beheben. Je nach Zustand kann es notwendig sein, einige Tage im Krankenhaus zu bleiben, um genug Flüssigkeit und Vitamine zu erhalten.
Viele Frauen fühlen sich nach der Rehydration deutlich besser und können ihre Symptome durch Anti-Übelkeits-Medikamente kontrollieren. Sobald sich der Zustand stabilisiert hat, sollte es möglich sein, nach Hause zu gehen und die Medikation oral fortzusetzen.
Hyperemesis gravidarum sollte Ihr Baby nicht beeinträchtigen, wenn Sie eine angemessene Behandlung erhalten. Studien haben gezeigt, dass schwere Übelkeit und Erbrechen während der Schwangerschaft kein erhöhtes Risiko für Geburtsfehler oder Kindersterblichkeit darstellen.
Trotzdem kann HG problematisch werden, wenn Sie keine Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten bei sich behalten können, was zu Gewichtsverlust führen kann. Dies wiederum könnte dazu führen, dass Ihr Baby ein niedriges Geburtsgewicht hat.