Warum will mein Kind immer fernsehen?

Maike Lindberg
Maike Lindberg

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Bildschirmzeit ist ein heisses Thema bei heutigen Eltern. Warum ein Verbot nicht sinnvoll ist und wie Kinder den Umgang mit Medien lernen, erfahren Sie hier.

Viele Kinder brauchen den Bildschirm zum Runterkommen.
Viele Kinder brauchen den Bildschirm zum Runterkommen. - Depositphotos

Digitalisierung ist ein zweischneidiges Schwert, besonders wenn es um Kinder geht. Einerseits öffnet sie die Tür zu einer Welt voller Wissen und Möglichkeiten, andererseits kann übermässiger Gebrauch auch schädlich sein.

Viele Eltern berichten von Kindern, die ständig fernsehen oder ans Tablet wollen. Verneinen die Eltern dies, ist das Genörgel seitens der Kids oft gross: «Aber mir ist so laaaaaaangweilig»

Absprachen können dabei helfen, den Medienkonsum klar zu regeln und zu begrenzen. Aber wie genau funktioniert das?

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Gerade nach einem langen Tag fallen viele Kids geradezu aufs Sofa und fordern Medienzeit ein. Kein Wunder: Serien, Filme und Videos sind bunt, spannend und es passiert immer was – und all das ohne dass man sich dabei bewegen muss.

Nach einem langen Tag in der Kita oder der Schule möchten viele Kids fernsehen.
Nach einem langen Tag in der Kita oder der Schule möchten viele Kids fernsehen. - Depositphotos

Viele Kinder benötigen «ihre Serie» zum Abschalten. Aber wo genau liegt eigentlich das Problem?

Bildschirmzeit kann zu Sehschwäche und Überreizung führen

Bildschirmzeit ist nicht per se schlecht. Es gibt aber gesundheitliche Risiken, die «Screen-Time» auslösen kann.

Nicht nur, dass das Sehvermögen leidet und Bildschirmzeit Kurzsichtigkeit fördert, sondern auch der Stoffwechsel wird beeinflusst. Häufiger und langer Medienkonsum kann zu einer Überreizung der Sinne führen.

Manche Kinder werden von Bildschirmzeit kaum beeinflusst, andere dafür umso mehr. Eltern sollten genau darauf achten, wie ihr Kind reagiert.

Welchen Einfluss hat die Bildschirmzeit auf mein Kind?

Verlässt Ihr Kind den Fernseher nach zwei Sendungen gelangweilt und widmet sich etwas anderem oder kann es die ganze Nacht durchschauen? Ist Ihr Kind nach der Fernsehzeit entspannt oder eher aufgewühlt und zornig?

Das Gucken am Bildschirm überanstrengt die Augen und fördert Sehschwierigkeiten.
Das Gucken am Bildschirm überanstrengt die Augen und fördert Sehschwierigkeiten. - Depositphotos

Manche Kinder benötigen mehr Regulation als andere. Hier müssen Eltern für klare Absprachen sorgen.

Kinder streben von Natur aus nach Selbstbestimmtheit. Gemeinsame Absprachen bezüglich der Medienzeit können ein Kompromiss sein, mit dem alle zufrieden sind.

Warum Langeweile manchmal gut ist

Machen Sie zusammen Bildschirmzeiten aus, in denen Ihr Kind seine Serien schauen darf. Ist die Serie vorbei, wird der Bildschirm ausgeschaltet – andere Beschäftigungsmöglichkeiten kommen jetzt zum Zug.

Viele Kinder vespüren Langeweile, wenn Fernseher & Co. ausgeschaltet sind – perfekt, denn so entstehen die besten Ideen.

Anstatt vor dem Fernseher kann man sich es auch manchmal mit einem Buch gemütlich machen.
Anstatt vor dem Fernseher kann man sich es auch manchmal mit einem Buch gemütlich machen. - Depositphotos

Viele Kinderzimmer sind voll von Büchern, Spielen und anderen Dingen – auch einen Garten haben die meisten Familien. Sie werden merken, Ihr Kind wird seine Langeweile schnell selbst zu füllen wissen.

Warum ein Medienverbot keine Lösung ist

Es wäre einfach, den Stecker zu ziehen und den Fernseher sowie sämliche Elektronik für Kinder unzugänglich zu machen. Doch auch das ist weder gut noch gesund.

In einer Zeit, in der Medien allgegenwärtig ist, ist es umso wichtiger, dass Kinder den gesunden Umgang damit erlernen und eine gewisse «Medienkompetenz» entwickeln.

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