Kleinkind spricht nicht: Ab wann ein Sprachtherapeut sinnvoll ist
Kleinkinder entwickeln sich in unterschiedlichem Tempo. Wenn Ihr Kind jedoch Probleme beim Sprechen haben sollte, ist es wichtig, zu handeln.
Das erste Wort eines Kindes ist ein magischer Moment für jede Familie. Doch was passiert, wenn sich diese Momente verzögern oder gar nicht eintreten?
Es ist wichtig zu wissen, dass sich Kinder in ihrem eigenen Tempo entwickeln und die Bandbreite dessen, was als «normal» gilt, sehr gross ist. Jedes fünfte Kind beginnt später mit dem Sprechen als seine Altersgenossen.
Eine Möglichkeit zur Unterstützung besteht darin, täglich Zeit damit zu verbringen, Ihrem Baby vorzulesen und Lieder zu singen, schon ab der Geburt. Wenn ihre Entwicklung dann immer noch hinterherhinkt, kann etwa zwischen dem 18. und 24. Monat eine Sprachtherapie helfen.
Sprachtherapie: Was genau steckt dahinter?
Die Sprachtherapie ist eine Form der Intervention unter Anleitung einer lizenzierten Fachkraft – einem sogenannten Logopäden oder Sprachtherapeuten. Diese können an verschiedenen Orten tätig sein: Zuhause, in spezialisierten Kinderbetreuungseinrichtungen oder medizinischen Einrichtungen.
Kinder unter drei Jahren können das sogenannte Frühförderprogramm für Sprachtherapie nutzen. Dieses wird staatlich und bundesweit gefördert.
Über den Kinderarzt oder Gesundheitsdienstleister des Kindes kann man dazu eine Überweisung erhalten oder direkt Kontakt zu lokalen Logopädie-Praxen aufnehmen.
Wann ist eine Sprachtherapie notwendig?
Kinder benötigen möglicherweise eine Sprachtherapie, wenn sie an einer Sprech-, Sprach- oder Fütterungsstörung leiden. Bei Sprechstörungen geht es um die Aussprache: Ein Kind kann beispielsweise Schwierigkeiten haben, bestimmte Buchstaben wie «r» oder «l» auszusprechen oder beim Sprechen stottern.
Sprachstörungen hingegen sind mit Kommunikationsschwierigkeiten verbunden. Kinder könnten Probleme damit haben, die gesprochene Sprache zu verarbeiten oder selbst sprachliche Ausdrücke zu bilden.
Solche Störungen können auch mit Lernschwierigkeiten einhergehen, wie etwa Autismus.
Anzeichen dafür, dass Ihr Kind einen Logopäden braucht
Die meisten Babys beginnen im Alter von einem Jahr zu brabbeln und sollten auf ihren Namen reagieren. Zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr sollten sie einfachen Anweisungen folgen können und auf Aufforderung Körperteile zeigen können.
Sie sollten ungefähr jede Woche ein neues Wort lernen. Mit zwei Jahren sollte das Kind in der Lage sein, Zwei-Wort-Sätze zu sprechen und 50 bis 100 Worte sagen können.
Wenn Ihr Kind diese Dinge nicht tut, besprechen Sie dies am bestens mit seinem Arzt.
So finden Sie den richtigen Logopäden für Ihr Kind
Wenn Sie Bedenken bezüglich der Sprachentwicklung Ihres Kindes haben, wenden Sie sich an den Kinderarzt Ihres Kindes. Diese können Ihnen bei Bedarf Verbindungen zu staatlich oder bundesweit geförderten Programmen herstellen oder Ihnen eine Logopädie-Praxis empfehlen.
Normalerweise dauern Sprachtherapie-Sitzungen 30 Minuten und finden je nach Empfehlung des Therapeuten und Schweregrad der Verzögerung einmal pro Woche statt. Wie genau jede Sitzung aussieht, hängt von den individuellen Bedürfnissen des Kindes ab.
Für kleinere Kinder unter fünf Jahren handelt es sich dabei um spielbasierte Therapien. Dabei wird mit speziellen Spielzeugen gearbeitet, um während dieser Zeit die Sprache zu modellieren.