Bedenklich: Schon Dreijährige haben Probleme mit ihrem Körperbild
Es ist ein Trend, der beunruhigt. Bereits Kleinkinder machen sich Gedanken über ihr Äusseres. Wie Eltern helfen können.
Etwa 24 Prozent der Fachleute in der Kinderbetreuung berichteten davon, dass bereits Drei- bis Fünfjährige unglücklich mit ihrem Aussehen seien. Offen äussern sie ihre Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper.
Noch besorgniserregender: Fast die Hälfte aller Betreuer habe bei Kindern zwischen sechs und zehn Jahren Ängste bezüglich ihres Körpers festgestellt. Das sind fast doppelt so viele wie bei den jüngeren Kindern.
Das geht aus einer Studie hervor, die 2016 von der «Professional Association for Childcare and Early Years» durchgeführt wurde. Die Organisation mit Sitz in London unterstützt Menschen, die in der Kinderbetreuung tätig sind.
Schlankheitsideale prägen unsere Kleinsten
Eine negative Wahrnehmung des eigenen Körpers beginnt offenbar schon sehr früh im Leben eines Kindes. Das geht auch aus einem Bericht der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation «Common Sense Media» hervor.
Oft würden stereotype, unrealistische und geschlechtsbezogene Bilder vermittelt. Mit sieben Jahren habe bereits eines von vier Kindern Erfahrungen mit Diätverhalten gemacht.
Mehr als die Hälfte der Mädchen und ein Drittel der Jungen im Alter von sechs bis acht Jahren gaben an: Sie wollten schlanker sein.
Eltern können gegensteuern
Es gibt jedoch Möglichkeiten, wie Eltern ihre Kinder vor diesen negativen Einflüssen schützen können. So sollte man beispielsweise auf seine Wortwahl achten.
Solch einen Satz etwa sollte man meiden: «Das kann ich nicht essen, weil es mich dick macht.» Gleiches gilt für «Ich sehe so dick darin aus.»
Denn das Kind hört zu und lernt von den Eltern. Besser ist es, sich auf gesunde Gewohnheiten zu konzentrieren.
Gesunde Gewohnheiten statt Schönheitsideale
Bewegung und gesundes Essen sollten im Fokus stehen, nicht das Gewicht. Familienzeit sollte aus Aktivitäten wie Spielen im Freien, Radfahren und Parkbesuchen bestehen.
Auch Spielzeuge gilt es, kritisch zu betrachten: Haben die Actionfiguren oder Puppen der Kinder unrealistische Muskeln oder Proportionen?
Nach Möglichkeit ersetzen Sie diese Spielzeuge durch realistischere Darstellungen des menschlichen Körpers.
Bildschirmzeiten begrenzen für eine positive Selbstwahrnehmung
Auch empfiehlt es sich, die Bildschirmzeit zu begrenzen. Halten Sie Ihre Kinder an, Werbung für Junkfood und vermittelte Schönheitsideale kritisch zu hinterfragen.
Es ist eine Herausforderung, dem Nachwuchs zu helfen, ein positives Körperbild zu entwickeln. Aber mit proaktiven Anstrengungen lässt sich den oft negativen Botschaften entgegenwirken, die Kinder über vermeintliche Körperideale erhalten.