Werden wir im Erwachsenenalter unseren Eltern immer ähnlicher?
Als Erwachsener merkt man oft, wie ähnlich man seinem Vater oder seiner Mutter geworden ist. Eine natürliche Entwicklung, die nichts Negatives sein muss.
Wie sehr ähnelt Ihr Charakter dem Ihrer Eltern? In grossen oder kaum wahrnehmbaren kleinen Schritten sickern Teile unserer Eltern in unser Wesen ein.
Im Lächeln, das wir im Spiegel sehen, in der Stimme, mit der wir unsere Kinder tadeln. Oder ist es bei Ihnen vielleicht die Begabung fürs Geschichtenerzählen, die Liebe zur Psychologie –oder zum Sport?
Hin und wieder stossen Sie vielleicht auf körperliche Merkmale, Manierismen oder Gewohnheiten, die Sie mit einem Elternteil teilen. Aber diese Ähnlichkeiten können noch viel tiefer gehen.
Tief verwurzelte Eigenschaften
Es können tiefgreifende Anpassungen oder einfachste Ausdrücke sein, mit denen sich unsere Eltern bei uns «einschleichen». Ob wir wollen oder nicht, es ist nahezu unvermeidlich.
Als Kind «sieht» man bereits seine Eltern Stück für Stück in sich einsickern. Oft bemerkt man bestimmte Eigenschaften jedoch erst dann wirklich bewusst, wenn sie bereits tief verwurzelt sind.
Doch das muss nichts Negatives sein. Gut möglich, dass Sie gewissen übernommenen Eigenschaften oder Gewohnheiten durchaus etwas abgewinnen können.
Unser Selbstbild ist entscheidend
Vielleicht schätzen Sie den Abenteuergeist oder Begeisterung fürs Malen, die Sie von Ihrer Mutter haben. Oder die Grosszügigkeit gegenüber Fremden oder die Liebe zum Essen, die vom Vater auf Sie übergangen ist.
Die Frage ist letztlich, was das mit unserem Selbstbild macht. Ist man mit sich selbst im Reinen, sollte solch eine «Entdeckung» nichts Grundlegendes verändern.
Die Erkenntnis, dass wir unseren Vorfahren ähnlicher werden, kann uns helfen, unsere Eltern und uns selbst besser zu verstehen.